Leserbrief : Es geht um das letzte Wort bei der Vorstellung

Zur Reihenfolge der OB-Kandidaten bei der offiziellen Vorstellung am heutigen Mittwoch im Sportzentrum im Grüner:
Wird hier mit gezinkten Karten gespielt? Die nachfolgenden Fakten haben mich zu dieser Frage geführt: Herr Steinbrenner war – zur Überraschung aller – als erster bei einer Kandidatenvorstellung in einem Verein anwesend. Der hohe finanzielle Aufwand an Zeitungsanzeigen vor Abgabe seiner Bewerbung lässt staunen.
Vor über drei Wochen!, am 24. September, stellte sich der Bewerber selbst bei den Brettener Nachrichten als CDU/FDP Kandidat vor. Der Wahlleiter und derzeitige OB von Bretten, der der CDU angehört, war angeblich für eine offizielle Vorstellung (von seinem eigenen Kandidaten) „nicht autorisiert“. Warum nicht?

Bis jetzt wurde Herr Steinbrenner als fünfter Kandidat geführt. Dem hat niemand widersprochen. Wenn sich die CDU und die FDP seit geraumer Zeit um den Bewerber bemühten, ist demnach davon auszugehen, dass die CDU und FDP inklusive des CDU-Wahlleiters den Bewerber durchleuchtet haben. Die Bewerbungsunterlagen waren dann nur noch eine Formsache, die man bis zur „letzter Sekunde“ hat zurückhalten können.

Wenn die Meldung von der „letzten Sekunde“ der Bewerbungsfrist aufgeführt wird, dann lässt das auf eine ungewöhnlich einfache psychologische Struktur schließen. Es geht dabei um nicht mehr und nicht weniger als das letzte Wort bei der Kandidaten-Vorstellung im Grüner zu haben. Aus dieser alten psychologischen Mottenkiste stammt auch die Weisheit, dass bei den Zuhörern der letzte Vortrag am besten haften bleibt.

Allein diese Tatsachen wecken bei mir das ungute Gefühl einer beabsichtigten Beeinflussung. Wäre es nicht einfacher gewesen, die Kandidatenvorstellung nach dem Alphabet durchzuführen? Die Trickserei hätte sich auf jeden Fall erübrigt.
Wenn möglicherweise die mangelnde Fairness gesetzlich nicht geregelt ist, rein menschlich ist sie verwerflich. Vollständigkeitshalber sei darauf hingewiesen, dass die Auszählung der Wählerstimmen und die Eingabe derselben in die EDV der Kontrolle der CDU angehörenden Wahlleiters obliegt.

Wenn die CDU und die FDP meinen, die Brettener ziehen ihre Hosen immer noch mit der Beißzange an, haben sie sich getäuscht. Die Wahl wird es zeigen.

Franz Cizerle Fichteweg 8 Bretten

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7 Antworten zu Leserbrief : Es geht um das letzte Wort bei der Vorstellung

  1. seher sagt:

    „Die Wahl wird es zeigen.“

    Tatsächlich!

  2. mm sagt:

    das hatten wir gerade 24 Jahre lang, nein Danke!

  3. denk nix sagt:

    In der Brettener Woche vom 24.09.09 war zu lesen, er bezeichne sich selbst als pragmatisch – ohne eine gewisse Schlitzohrigkeit zu leugnen. Die brauche man, um die Dinge voran zu bringen.

  4. hell_sinki sagt:

    ja, diese durchschaubare trickserei finde ich auch deplaziert…
    aber da (hoffentlich) genug leute um diesen umstand wissen, werden sie sich von der wirkung (hoffentlich) nicht beeinflussen lassen.

  5. Berth.-Arg. sagt:

    Wer nur hat den Plan zu dieser schwachen Aktion geschmiedet?

  6. ul-d sagt:

    Jedenfalls weiß ich genau, wer meine Stimme nicht bekommt. 🙂

  7. ghg sagt:

    Franz Cizerle hat in Besorgnis nicht von der Hand zu weisende Bedenken geäußert.
    Danke.

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