Der „letzte“ Kandidat

5vorEine Meldung in den BNN vom 14.10.2009 :
Sekunden vor Ende der Bewerbungsfrist reichte Ralf Steinbrenner seine Bewerbung ein. Steinbrenner steht damit auf dem letzten Platz des Wahlzettels.“
erregte meine Neugier. Der Kandidat Steinbrenner, der bereits am 24.9. beim Besuch in der BNN-Redaktion angekündigt hatte „seine Bewerbungs-Unterlagen im Rathaus einzureichen„, der am 8.10. bereits angab eine Wohnung in Diedelsheim bezogen zu haben, der sich am ersten Oktober nicht ganz ohne „Irritationen“ der Feuerwehr als Kandidat vorstellte, sollte dies alles gemacht haben, ohne seine Bewerbungsunterlagen abgegeben zu haben?

Und die Flyer in den Briefkästen aller Brettener, die Internetseite, die Anzeige in der BNN, die Summen (man spricht über Kosten von etwa 1€ pro Einwohner) gibt man doch im September nicht aus, wenn man noch nicht weiß, ob man sich im Oktober bewirbt?! Oder riskiert leichtfertig eine zu späte Anmeldung?
Liest man jedoch den Artikel vom 24.9. (angebliche Abgabe der Unterlagen) bis zum Ende, so wird dort auch der Wahlleiter Metzger zitiert, der „nicht autorisiert“ sei zu bestätigen, ob Steinbrenner auch tatsächlich seine Unterlagen zu diesem Zeitpunk abgegeben hätte.

Was also soll die Geheimniskrämerei um den Abgabetermin der Bewerbungsunterlagen Steinbrenners?
Ein Blick ins Amtsblatt vom 15. Oktober kann hilfreich sein, dort wird über die öffentliche Bewerbervorstellung für die Oberbürgermeisterwahl am 21.10. berichtet: „Vorstellung der einzelnen Kandidaten in der Reihenfolge nach Eingang der Bewerbungen“!

Da jedem Kandidaten 12 Minuten Redezeit zugestanden wird, dürfen die Bürger/Innen nach 72 Minuten Redebeiträgen zum Schluss den Ausführungen des „letzten“ Kandidaten, Herrn Steinbrenner lauschen. Der kann sich in aller Ruhe die Beiträge seiner Konkurrenten anhören, darauf reagieren und vor allem den nicht von der Hand zu weisenden psychologischen Vorteil des „letzten Redners“ einheimsen. Denn es gilt als Tatsache, dass, vor allem nach einem solchen Vortragsmarathon, der Beitrag des letzten Redners von den Zuhörern am längsten erinnert wird.

So ergibt die ganze Taktiererei um den Abgabetermin des CDU-Wunschkandidaten Steinbrenner doch noch einen Sinn und Paul Metzger wäre nicht Paul Metzger, wenn er nicht auch noch, sekundiert von seinen schwarzen Freunden, seinen eigenen Nachfolger hätte selbst bestimmen wollen!

Ob ihm die Brettener wieder einmal auf den Leim gehen und blindlings folgen werden—-irgendwann Ende November werden wir es wissen!

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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8 Antworten zu Der „letzte“ Kandidat

  1. hell_sinki sagt:

    aus vertraulichen quellen weiß ich, dass die kandidaten sich in einem schalldichten raum aufhalten werden…
    alles top-secret! 😉

  2. fr. ga. sagt:

    @ mm

    Wenn dem so ist, dann kann man als Zuhörer alle Vorstellungsreden vergessen, weil in deren Abfolge jeweils ihre Inhalte durch die Technik an die nachfolgenden Redner weitergegeben werden.

    Der Erste ist so der Dumme, der Zweite profitiert bereits vom Ersten usw.! 🙂

  3. mm sagt:

    @fr : vielleicht ist Ihnen die Örtlichkeit nicht bekannt! In den neuen Hallen „im Grüner“, ist es völlig egal, ob sie sich in der Halle, oder außerhalb, zBsp. in der Aula befinden. Dank professioneller Beschallung, kann man dort selbst vor den Hallen noch locker jedes Wort verstehen! Oder müssen die wartenden Kandidaten gar Ohrstöpsel und Augenbinden tragen?

  4. ürk- sagt:

    Eine schlecht geplante und deshalb nur vordergründige Strategie.

  5. fr. ga. sagt:

    „Der kann sich in aller Ruhe die Beiträge seiner Konkurrenten anhören, darauf reagieren und vor allem den nicht von der Hand zu weisenden psychologischen Vorteil des „letzten Redners“ einheimsen.“

    Dem ist nicht so!

    Nur der jeweilige Redner darf am Rednerpult zu den Zuhörern sprechen.

    Alle anderen Kandidaten müssen vor Beginn seiner Vorstellungsrede den Vortragssaal verlassen haben!

  6. Polak sagt:

    in der Heilbronner Stimme kann man bereits lesen :
    Leingartens Schultes Ralf Steinbrenner hat als Letzter in der Kraichgau-Stadt seine Unterlagen eingereicht und gilt dennoch als Favorit.
    So wird ein Kandidat „hingeschrieben“ und gesponsort. Freie Presse, haha

  7. Proll sagt:

    über die Machenschaften der „schwarzen Freunde“ in Bruchsal gibt es hier etwas feines!

  8. mm sagt:

    ach, und das ist wohl auch die Antwort auf den Artikel mit der Frage :
    Ist es nützlich für die CDU zu kandidieren?!

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