Warteliste für ansiedlungsbereite Firmen

Recyclingfirma Telvest verläßt Bretten: OB Metzger denkt aber weiter
BRETTEN/PFORZHEIM.
„Wir wollen unsere Recyclingbetriebe konzentrieren. Deshalb geben wir den Standort Bretten auf, hat gestern der Sprecher der gesamten U-Plus-Betriebsgruppe, Andreas Mauritz (Ettlingen), die Umsiedlung des knapp 60 Mitarbeiter zählenden Unternehmens Telwest aus dem Industriegebiet von Bretten-Gölshausen nach Eppingen angekündigt. Bis zum Frühjahr soll diese Umstruktierung vollzogen sein.
Von PZ-Redakteur Horst Pieper

Allerdings dementierte Mauritz gestern Kontakte mit der Goldstadt, die im kommunalpolitischen Bereich angeklungen waren. „Wir hatten nie einen Kontakt in Richtung Pforzheim wegen einer Umsiedlung. Uns geht es um eine Konzentrierung des Recyclings von Metall und Elektronikschrott. Deshalb ziehen wir nach Eppingen um“, so der Unternehmenssprecher. Allerdings betonte der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung in Pforzheim, Günter Unholzer, daß in den letzten Monaten immer mehr Unternehmen aus dem Umland den Weg zurück nach Pforzheim fänden. „Die anstehende Umsiedlung des Unternehmens Kramski aus Birkenfeld ist dafür nur ein Beispiel. Manche Betriebe brauchen die in Pforzheim bessere Verkehrsanbindung“, meinte der Experte aus dem Rathaus des Oberzentrums.

Metzger: Viele neue Bewerber
Breitens Oberbürgermeister Paul Metzger nannte die Umsiedlung des Elektronikschrott-Verwerters von Gölshausen nach Eppingen eine „nachvollziehbare Entscheidung“. Durch die Fusion in der Nachbarstadt werde eine „betriebswirtschaftliche Straffung“ herbeigeführt. Aufgrund der leistungsfähigen Stadtbahnverbindung mit Eppingen könnten die bisher in Bretten tätigen Arbeitnehmer auch den neuen Arbeitsplatz gut erreichen. Aus dem Rathaus war zu hören, daß die Anlieger sich mehrmals über die Art des Kühlschrank- Recyclings bei der Stadtverwaltung beklagt hätten. Allerdings seien bei den Überprüfungen durch die Ordnungsbehörde keine rechtlichen Probleme aufgetreten.

Metzger sagte, daß in der Wirtschaftsförderung die Melanchthonstadt nach wie vor von einer großen Zahl an interessierten Unternehmen angefragt werde. „Wenn wir nicht selbst diese Wünsche erfüllen können, weisen wir auf benachbarte Alternativstandorte in unserer Raumschaft von Oberderdingen bis Neulingen hin. Natürlich gehören die Nachbarschaftsbereiche des Enzkreises hinzu“, meinte der Brettener Oberbürgermeister. Die Unternehmensgruppe kündigte an, „aufgrund des guten Einvernehmens mit Bretten in Sachen Immobilien zuerst mit der Kommune zu sprechen“.

Einsparungen in Logistik
Nach den Beschlüssen der letzten Tage haben die Vorbereitungen für die Umsiedlung des Betriebes begonnen. Bisher wurden in Gölshausen von der Firma Telwest vorwiegend ausgediente Bildschirme, Kühlschränke und Computer der Wiederverwertung zugeführt, in Eppingen arbeitete der Betrieb Kämet Metalle auf. Dort soll im Frühjahr die Firma U-Plus-Umweltservice entstehen. Rationalisierungseffekte erwartet die Holding der beiden fusionierten Energieversorger des Landes (Badenwerk und Energieversorgung Schwaben) in der Logistik und Verwaltung. Etwa 150 Mitarbeiter sollen in Eppingen insgesamt tätig sein.

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3 Antworten zu Warteliste für ansiedlungsbereite Firmen

  1. ghg sagt:

    Der Titel des Berichts:

    Nicht einmal ansatzweise mehr glaubwürdig, wie es sich im 14. Jahr nach seinem Erscheinen darstellt.

  2. h - z sagt:

    „Warteliste für ansiedlungsbereite Firmen“

    Seit 1998 geisterte diese Warteliste in der Brettener Wirtschaftsförderung herum und konnte bis heute nicht abgearbeitet und abgehakt werden.
    Man könnte sie den Lesern zuliebe aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken und sie bis zu einer einzigen endgültigen in den Sternen stehenden Ansiedlung im Rüdtwald auf dem Laufenden halten.
    Eine derartige Aktivierung der Warteliste würde sicherlich den bleibenden positiven Eindruck eines effizient arbeitenden kommunalen Amtes bei den Lesern hinterlassen.

  3. h - z sagt:

    Schon damals (1998) – lange vor der Rüdtwald-Zerstörung

    „Metzger sagte, daß in der Wirtschaftsförderung die Melanchthonstadt nach wie vor von einer großen Zahl an interessierten Unternehmen angefragt werde.“

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