Ingo Jäger will ins neue Rathaus

Oberbürgermeisterwahl: Der Wirt des „Alten Rathauses“ ist der erste Kandidat
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Der OB-Wahlkampf hat begonnen: Der Brettener Gastronom Ingo Jäger reichte als erster seine Bewerbung um die Nachfolge des Ende Januar 2010 aus Altersgründen ausscheidenden Paul Metzger ein. „Die Unterlagen sind am Montag bei uns im Rathaus eingegangen“, sagte Wahlleiter Paul Metzger. Bis einschließlich 12. Oktober haben nun weitere Kandidaten die Möglichkeit, sich um den höchsten Posten, den die Große Kreisstadt zu vergeben hat, zu bewerben. Am 21. Oktober stellen sich der oder die Bewerber der Öffentlichkeit vor; am 8. November ist der Wahltag.

„Ich wollte schon seit längerem OB meiner Heimatstadt werden“, erklärt Jäger im BNN-Gespräch. Er habe „eigentlich gedacht, dass Paul Metzger noch einen Dreh findet, um etwas länger zu bleiben. Dann wäre der Zeitpunkt für eine Kandidatur noch günstiger.“ Bestärkt in seinem Entschluss habe ihn, dass er bei der Gemeinderatswahl immerhin knapp 1 500 Stimmen erhalten habe. So sei es auch „kein Problem“ gewesen, die für die OB-Kandidatur notwendigen 50 Unterschriften zu bekommen, erklärt Jäger.

Die Verkehrssituation und das Thema Kinderkrippenplätze wären die Dinge, die ein OB Ingo Jäger als erste anpacken würde. „Wenn ich mit dem Fahrrad vom Krankenhaus zum Marktplatz fahre, bin ich viel schneller als mit dem Auto“, sagt der begeisterte Radler. Und wenn er mal das Auto nehmen müsse, finde er ohnehin keinen kostengünstigen Parkplatz, beklagt Jäger. Insofern begrüße er ausdrücklich die Planungen für die Sporgasse mit Tiefgarage. Eines seiner Hauptziele sei, den Verkehr aus der Innenstadt herauszuhalten. „Ich könnte mir eine Südwestumgehung durchaus vorstellen“, erklärt er.
Die Innenstadt müsse wieder belebt werden, vielleicht mit einem „Shoppingcenter“ im jetzigen Kaufhaus Schneider. Und weil er wisse, dass sich viele die Kosten für Kinderbetreuung nicht leisten können, würde er den Ausbau bezahlbarer Kinderkrippen forcieren.

Aufgrund seiner vielfältigen Kontakte könne er sich vorstellen, wieder mehr Firmen in Bretten anzusiedeln. „Irgendwoher muss das Geld ja kommen.“ Apropos Finanzen: „Ich weiß, dass ich gerade in diesem Bereich noch vieles lernen muss. Aber durch meine kaufmännische Ausbildung habe ich da schon Grundwissen.“

Im Übrigen sehe er sich – wie sein politisches Vorbild Paul Metzger – als „Mensch, der auf Leute zugeht, der hemdsärmelig ist, auch mal Dinge auf dem kleinen Dienstweg regelt und mit dem man auch einen trinken kann.“ Bretten brauche keinen, der „das Rad neu erfindet“, sondern einen OB, der das Werk von Paul Metzger weiterführe. Und: „Wir Brettener sind etwas schwierige Leute. Da wäre es vielleicht besser, wenn wir einen OB aus Bretten hätten.“

Dass Paul Metzger aus Heidelsheim stammt, sieht Jäger übrigens nicht als Hindernis: „Ich selbst habe Heidelsheimer Blut in mir, denn mein Vater ist Heidelsheimer. Und das sind nicht die schlechtesten Oberbürgermeister.“

Zur Person
Ingo Jäger wurde am 10. November 1974 in Bretten geboren. Nach dem Besuch der Grundschule Hebelschule und der Max-Planck-Realschule, die er mit der „Mittleren Reife“ abschloss, absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Seit 1997 ist er als selbstständiger Gastronom tätig, seit 2005 betreibt er das „Alte Rathaus“ auf dem Marktplatz. Jäger, der der evangelischen Kirche angehört, seit sieben Jahren mit einer Polizeibeamtin verheiratet, das Paar hat eine Tochter und einen Sohn.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

8 Antworten zu Ingo Jäger will ins neue Rathaus

  1. RL sagt:

    Na ich würde sagen, er könnte der „Obama“ von Bretten werden… 🙂

    1 Jung und 2. muss in seinem Job immer mehr Geld einnehmen als ausgeben. Schon alleine das zu können qualifiziert einem im Gegensatz zu vielen Personen die OB sind zu einem Vorzeigepolitiker.

  2. Wellh.- sagt:

    Wer nichts wird, wird Wirt.

    Und wem selbst das nicht gelungen, der macht in Versicherungen.
    Und wem auch dieses ist zu schwer, der wird Gewerkschaftssekretär.
    Und wer auch damit nicht kommt weiter, wird Oberbürgermeister.

    Passt nicht auf den OB-Kandidaten, weil der Gastronom ist!

  3. V.Q. sagt:

    Gastronom = Wirt?

  4. hell_sinki sagt:

    na, das wird nur werbung sein…
    ernsthaft wählen kann ihn ja wohl bitte niemand! für den gemeinderat zu kandidieren ist eine sache, aber der OB-posten ist da noch etwas von entfernt.
    obwohl ich den gedanken amüsant fände, dass der OB meiner stadt ein kneipenwirt ist! 😉

  5. Stephann sagt:

    Na er solte besser nach seinem Bistro schauen, wäre besser für ihn.

  6. NY sagt:

    ist wohl eher ein alberner PR-Gag. Soll dieses Amt eigentlich noch ernsthaft geführt werden? Werner Tereba steht ja mittlerweile nicht mehr zur Verfügung.

  7. mm sagt:

    wenn er sein will wie der Amtsinhaber, oder ihn gar kopieren will, dann Nein, danke!

  8. hape sagt:

    Ich werde ihn wählen, wenn er dafür sorgt, daß der Glühwein auf dem Brettener Weihnachtsmarkt besser wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert