In Neibsheim wächst Ersatz für den Rüdtwald

OB Metzger informiert sich über Neuaufforstung
Insgesamt 70 000 Bäume auf rund 27 Hektar gepflanzt
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Der Brettener Stadtwald wächst weiter: Nachdem im letzten Abschnitt der Erweiterung des Industriegebiets Gölshausen knapp 22 Hektar im Rüdtwald kahl geschlagen wurden, sprießen nun auf rund 27 Hektar im Stadtteil Neibsheim wieder Bäume. Vor Ort informierte sich Oberbürgermeister Paul Metzger am Montagmittag über den aktuellen Stand der Aufforstung.
Erste Station der Tour ist das Gewann "Leiselberg“ nahe der Gemarkungsrenze Bruchsal-Heidelsheim: Hier wurden auf einer Fläche von 13,6 Hektar zahlreiche Eichen, Buchen und Kirchbäume gepflanzt, berichtet Stadtförster Ewald Kugler. Hohe Drahtzäune hindern hier das Wild am Zerbeißen der Pflanzen, die sich in der klirrenden Kälte noch nicht sehr entwickelt haben.


Noch völlig kahl sind dagegen die Flächen im Gewann "Hinterer Rostberg“: "Wenn die Witterung mitspielt“, sagt der Stadtförster, "können die Arbeiten im Frühjahr beginnen.“ Rund drei Hektar einstiges Ackerland werden dann mit unzähligen Eichen und Buchen bepflanzt. "Fichten würden hier bei Stürmen umknicken“, erklärt der Waldexperte weiter.
Über holprige Feldwege geht es zurück in den Ort, dann, an der Antoniuskapelle vorbei, zum Gewann "Michental“: Auf gut 9,5 Hektar wachsen und gedeihen dort etwa 27 000 Bäumchen, zum Großteil Eichen, aber auch Rotbuchen und Winterlinden. Das Besondere auf der Südseite des Michentals: Zwischen den Baumreihen wuchern Disteln. "Die haben wir stehen lassen, denn dadurch werden die kleinen Pflänzchen besser geschützt. Und die Distel verdorrt nach einem Jahr“, erläutert Kugler.
Den Abschluss der Tour bilden die Hochwasser-Tümpel, die am Waldrand im Tal angelegt werden mussten. "Das hat der Naturschutz ebenfalls als Ausgleich für den Rüdtwald gefordert“, wundert sich der OB, "und dann wurde das eben realisiert.“
Dass die rund 27 Hektar auf Brettener Gemarkung überhaupt für die Neuaufforstung zur Verfügung stehen, habe nur deshalb geklappt, weil die Stadt Bretten mit dem Land Baden-Württemberg Flächen tauschen konnte. Metzger: "Das war ein richtiges Karussell: Wir haben vom Land 34,5 Hektar landwirtschaftliche Flächen auf Neibsheimer Gemarkung gekauft. Im Gegenzug wurden 31 Hektar an Flächen auf Gondelsheimer Gemarkung an das Land veräußert. Als Ersatz für ihren Verlust von 27 Hektar in Neibsheim wurden den Landwirten 28,5 Hektar in Gondelsheim langfristig verpachtet. Und das auf großen Flächen, nicht so kleine Flecken Land.“
Freilich: Nicht jedem Neibsheimer Landwirt gefiel die Idee des Geländetauschs. "Das haben bei uns viele nicht freudig aufgenommen“, erinnert sich Ortsvorsteher Rolf Wittmann an die Verhandlungen.
Durch die Aufforstung, die zudem recht zeitnah erfolgt sei, habe sich die Waldfläche der Stadt insgesamt erhöht – von 1998 auf nunmehr knapp 2006 Hektar, freut sich Metzger.
Darüber hinaus: "Man muss sich das mal vorstellen: Im Rüdtwald wurden etwa 8 000 Bäume gefällt. Jetzt haben wir 70 000 neue Bäume gepflanzt. Das ist, finde ich, mittelfristig eigentlich eine gute Bilanz“.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

13 Antworten zu In Neibsheim wächst Ersatz für den Rüdtwald

  1. L-L sagt:

    Tipp
    Wenn man wenig Ahnung hat, dann öfter den Mund halten! 🙂

  2. isi sagt:

    Er hat von allem eine Ahnung, aber davon zu wenig! 🙁

  3. S. sagt:

    Er ist und bleibt ein Dummschwätzer!!! 🙂

  4. Quercus sagt:

    Quercus schrieb:
    “Man muss sich das mal vorstellen: Im Rüdtwald wurden etwa 8 000 Bäume gefällt. Jetzt haben wir 70 000 neue Bäume gepflanzt. Das ist, finde ich, mittelfristig .:eigentlich eine gute Bilanz“.

    Ja das kann Metzger – und er versucht es immer wieder: Eindruck schinden und die Bürger für dumm verkaufen. Ein Rosstäuscher wie er im Buche steht!

    Den Bürgern will er weismachen, dass es „eigentlich eine gute Bilanz“ ist, Bäume im besten Alter zu fällen und durch junge Pflänzchen zu ersetzen. Damit hat er aber gezeigt, dass er von Forstwirtschaft, geschweige denn von ökologischen Zusammenhängen, nicht die geringste Ahnung hat. Wie viele von den 70 000 neuen Bäumchen werden übrig sein, wenn sie einmal das Alter der jetzt gefällten Rüdtwaldbäume erreicht haben werden? Wie viele werden in den nächsten Jahrzehnten im Zuge notwendiger Durchforstungsmaßnahmen herausgenommen werden müssen? Weiß Metzger nicht, dass große Bäume mehr Platz und mehr Licht benötigen? Bestenfalls werden dann 8000 Bäume übrig bleiben.
    Es ist ein unvergleichlicher Skandal, wenn ein Oberbürgermeister unersetzlichen Lebensraum für bedrohte Tierarten vernichtet hat obwohl es auch die Pflicht einer jeden Gemeinde ist Lebensräume gefährdeter Arten zu erhalten.
    Heute weiß doch schon jedes Kind dass kleine Baumsetzlinge auf einem Acker einen Jahrhunderte alten Wald niemals ersetzen können!

  5. hape sagt:

    Haben wir jetzt 62000 Bäume zuzviel in Bretten? Zumindest mittelfristig?

  6. ralf sagt:

    An den obigen 1. Kommentator -el-

    Seit wann werden in Bretten Zahlen geprüft und – wenn ja – warum?

  7. m/-tt sagt:

    Ansprechpartner für Zahlen der Verwaltung ist meines Wissens Willi Leonhardt von der CDU!
    🙂

  8. addi.- sagt:

    Wozu sollen überhaupt diese Kommentare gut sein?

    Veröffentlichte Zahlen der Brettener Stadtverwaltung haben doch regelmäßig eine nur untergeordnete Bedeutung! 🙂

  9. -Kris.(To) sagt:

    Zuallerletzt OB Paul Metzger (CDU) selbst! 🙂

  10. -Kris.(To) sagt:

    Im Zweifelsfall der Stadtförster Ewald Kugler. 🙂

  11. -Kris.(To) sagt:

    Natürlich der Brettener Gemeinderat.

    Dessen Aufgabe ist es, die Verwaltung und deren Chef zu kontrollieren. 🙂

  12. -Kris.(To) sagt:

    Vielleicht der auf dem Foto so gut getroffene und lustig wirkende Ortsvorsteher Rolf Wittmann.

  13. -el- sagt:

    Wer hat die oben aufgeführten Zahlen geprüft?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert