Neue Runde bei der Suche nach der „tragfähigen Lösung“

Klinikausschuss will eine Arbeitsgruppe, die nach Möglichkeiten zur Fortführung der Geburtshilfe an der Klinik Bretten sucht
Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Kuld
Bretten/Karlsruhe. Noch eine Frist. Der Landkreis Karlsruhe sucht weiter nach Lösungen für die Geburtshilfestation an der Rechbergklinik in Bretten. Seit Juli ist die Station dicht, weil es für einen Weiterbetrieb mit mehreren Belegärzten aus Sicht des Landkreises zunächst keine Mediziner und danach mit Blick auf die Organisation keine tragfähige Lösung gab. Mit der Empfehlung, den Betrieb endgültig aufzugeben, ging der Landkreis in der nichtöffentlichen Sitzung des Klinikausschusses gestern baden. Einstimmig vereinbart wurde statt dessen, eine Arbeitsgruppe zu bilden mit dem Ziel, sämtliche Möglichkeiten für eine Wiedereröffnung der Geburtshilfe an der Rechbergklinik in Bretten zu prüfen.
Durchgesetzt haben dies letztlich die Ausschussmitglieder aus dem Raum Bretten – der dortige Oberbürgermeister Paul Metzger kämpft seit Monaten auch mit harten Bandagen für die Weiterführung des Betriebs in der Geburtshilfe. 400 Kinder erblickten dort zuletzt im Jahr das Licht der Welt. Metzger äußerte sich hoffnungsfroh, dass es gelingt, „eine wohnortnahe geburtshilfliche Versorgung für die Wachstumsregion Kraichgau“ zu erarbeiten. Das sei ein Thema der Infrastruktur des Raumes.

Die Diskussion war zuletzt abstrakt. Allenthalben sprachen sich Verwaltung und Politiker dafür aus, weiterzumachen, wenn es eine vernünftige Lösung gäbe. Paul Metzger brachte Arzt um Arzt ins Landratsamt. Dort aber gab es auch aus haftungsrechtlichen Gründen kein grünes Licht. Während aus Sicht des Kreises trotz besten Bemühens keine Lösung darstellbar war, machte Metzger im Kraichgau Front gegen das Landratsamt. So warf er der Verwaltung sinngemäß vor, den Weiterbetrieb gar nicht zu wollen (siehe „Angemerkt“).

Einen Wechsel auf den Erfolg hat Metzger noch nicht gezogen. Auch die Arbeitsgruppe muss die vom Landrat verlangte tragfähige, sichere Lösung finden. Der Gruppe gehören unter anderem Vertreter der Klinikverwaltung, der Kliniken-Holding Neckar-Schwarzwald sowie der niedergelassenen Ärzte an.

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