Leserbrief : Wir Flehinger wollen in gesunder Umgebung leben

Zum Bericht: „Streit um Vollmer-Ansiedlung geht weiter“ (BNN vom 21. Juli):
Herr Vollmer hat erklärt, dass der Schrotthandel schwerpunktmäßig in Helmsheim bleiben soll, aber in Flehingen eine Möglichkeit besteht, bis zu 40 000 Tonnen Metallschrott zwischenzulagern. Das Abkippen, Sortieren und Umladen des Metalls in Container wird nicht geräuschlos erfolgen. Wer dieses schon mal gehört hat, der weiß, was das für einen Krach macht. Zwar soll das vorwiegend nicht in Flehingen geschehen, aber wer will einem Unternehmen verwehren, seine betriebswirtschaftliche und strukturelle Ausrichtung zu ändern. Hier gilt es, auch über den derzeitigen Stand hinaus zu denken.
Die Firma Vollmer will expandieren. Sie rechnet damit, dass die Umschlagszahlen sich erheblich steigern werden. Die Lagerfläche lässt das 20fache dessen zu, was in Helmsheim möglich ist. Die in der Gemeinderatsvorlage genannten Zahlen über die verschiedenen Stoffmengen, sind die Mengen, die von der Firma im vergangenen Jahr bewegt wurden.
Der Lkw-Verkehr wird anfänglich im Sieben-Minuten-Takt laufen – und zwar zwischen 5 Uhr und 22 Uhr, denn in dieser Zeit wird Vollmerentsorgung im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten. Der Verkehr kann auch noch zunehmen, worüber sich Vollmer freuen würde, da dann ja sein Unternehmen „brummt und sich wirtschaftlich richtig lohnt“. Dies betrifft hauptsächlich die Anwohner der Feigenbutzstrasse, die in unmittelbarer Nähe des zu erwartenden Firmengeländes (nicht einmal 400 Meter Luftlinie) entfernt leben.

Von Vollmer haben wir auch erfahren, dass mit der Gemeinde nicht über eine Direktanbindung des Industriegebietes und damit seines Betriebsgeländes an die Bundesstraße gesprochen wurde. Der gesamte Verkehr wird also über die bestehende Ortsverbindungsstraße mit Kreisel laufen. Die Lastwagen mit Anhänger werden beim Ein- und Ausfahren aus dem Kreisel und den folgenden Anstiegen der Straße beschleunigen, schalten, bremsen und dies wird entsprechenden Lärm nach sich ziehen, der auch im Wohngebiet „Hinterm Berg“ gut zu hören sein wird.

Der Verkehr wird aus Richtung Heilbronn, sowie aus Richtung Kraichtal über Gochsheim laufen und sich in Flehingen bündeln. Er wird aber auch in Oberderdingen aus Richtung Sternenfels und in Großvillars aus Richtung Knittlingen verstärkt zu spüren sein, denn Vollmers Kunden befinden sich auch im östlichen Enzkreis. Nebenbei haben wir von Vollmer erfahren, dass gegenüber seinem geplanten Unternehmensstandort auch die Ansiedlung eines Logistikunternehmens beabsichtigt sei, das auch Verkehr verursachen würde.

Der Spruch von Alt-Bürgermeister Breitinger „Dorthin (in dieses Industriegebiet) kommt nichts, was brummt, stinkt oder qualmt“ gilt halt nicht und es ist an der Zeit, die gesamten Industrieansiedlungs-Pläne der Gemeinde auf den Prüfstand zu stellen. Wir Flehinger wollen weiterhin in gesunder Luft und Umgebung leben, das heißt, wir wollen uns auch nach Feierabend in unserem Garten ohne Belästigungen, wie Lärm und Geruch erholen.

Wir möchten das von uns gepflanzte Obst und Gemüse essen – ohne Angst, dass es von irgendwelchen Stoffen aus der Umwelt verunreinigt ist. Wenn die Damen und Herren Gemeinderäte und der Bürgermeister das alles nicht so schlimm finden, dann können sie ja gerne gegen den jetzt gültigen Preis unsere Immobilien kaufen und selbst dort einziehen.

Günter Zeller Feigenbutzstraße 39 Oberderdingen-Flehingen

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Leserbrief : Wir Flehinger wollen in gesunder Umgebung leben

  1. v-u sagt:

    Die berechtigten Interessen der Anwohner mit Füßen getreten.

    So muss Oberderdinger Kommunalpolitik gestaltet werden.

  2. L.K. sagt:

    Unglaublich, aber wahr!

    Kommunalpolitik über die Köpfe von Bürgern hinweg!

  3. J/N sagt:

    Oder nur noch den Gemeinderäten und Herrn Nowitzki (CDU) vorbehalten?

  4. zaw. sagt:

    „Wir Flehinger wollen in gesunder Umgebung leben“

    Wer will das nicht? 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert