Protest gegen Ansiedlung

Flehinger Sorgen wegen Plänen für Recycling-Unternehmen
Oberderdingen (pos). Die geplante Ansiedlung des Bruchsaler Recycling-Unternehmens „Vollmerentsorgung“ im interkommunalen Industriegebiet in Flehingen brannte den mehr als 30 Bürgern unter den Nägeln, die zur Gemeinderatssitzung kamen, um sich in der Bürgerfragestunde zu Wort zu melden. Die Gemeinderäte hatten sich am 26. Februar mehrheitlich für eine Ansiedlung des Betriebs ausgesprochen und die damit verbundene positive Entwicklung im Gewerbegebiet ausdrücklich befürwortet.
Mit Bekanntgabe des Beschlusses und Diskussion im Flehinger Ortschaftsrat hatte dessen Mitglied Christian Strohmenger zum Protest gegen die geplante Ansiedlung aufgerufen. „Generell ist die Ansiedlung von Industriegebieten wünschenswert. Die von unserer Gemeinde geplante Ansiedlung der Müllverwertung ist jedoch bereits in anderen Gemeinden wie beispielsweise Vaihingen an der Enz wegen der zu erwartenden Staub-, Geruchs-, Lärm- und Verkehrsbelästigung gescheitert“, rief er in einem Flyer zur Unterschrift gegen die Betriebsansiedlung auf.

Bürgermeister Thomas Nowitzki beruhigte die Anwesenden: „Wir hatten mehrfach Gespräche mit dem Bereich Emissionsschutz des Umweltamtes sowie der Gewerbeaufsicht. Es dürfen weder organische Stoffe behandelt noch zwischengelagert werden und dies wird auch im Vorvertrag festgehalten. Zudem können wir die Nutzungen im Bebauungsplan festlegen.“ Man nehme die Sorgen der Bürger ernst und erarbeite derzeit konkrete Pläne, auf die dann die Stellungnahmen der Fachbehörden folgen würden. Diese würden dann auch öffentlich bekanntgemacht.

Die Behauptung Strohmengers, das Unternehmen „Vollmerentsorgung“ sei mit einem vergleichbaren Ansiedlungsvorhaben in Vaihingen an der Enz gescheitert, ist laut Nowitzki so nicht richtig. Geschäftsführer Ulrich Vollmer habe diese Behauptung als „frei erfunden“ abgewiesen. Nowitzki stützte diese Aussage mit der Vorlage einer gleichlautenden E-Mail von Thorsten Leupold, Wirtschaftsförderer von Vaihingen an der Enz. „Es wird bewusst Panikmache betrieben, und es werden Ängste geschürt, die vollkommen unbegründet sind und der Gemeinde schaden“, sagte Nowitzki. Die Frage Strohmengers nach mechanisch-biologischen und thermischen Behandlungen durch den Recyclingbetrieb sowie einer möglichen Gefahr durch sogenannte Siebreste verneinte der Schultes. Diese Ziele verfolge der Betrieb nicht.

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3 Antworten zu Protest gegen Ansiedlung

  1. mm sagt:

    Die Firma SSG stellt die Situation in Vaihingen / Enz in einer Presseinformation vom 21.6.2007, folgendermaßen dar, Zitat :
    „In den vergangenen Wochen kam es zu einer Anpassung des langfristigen Abnahmevertrags der anfallenden Reststoffe (sogenannte „Siebreste“) durch den Betreiber einer Deponie, die aufgrund von veränderten Grenzwerten erforderlich geworden ist.
    Um die neuen Grenzwerte zu erfüllen, ist künftig eine mechanisch-biologische Vorbehandlung oder eine thermische Entsorgung in einer Müllverbrennungsanlage erforderlich. Ob die Siebreste, die die konzipierte Anlage in Vaihingen produziert, diese Grenzwerte einhalten kann, ist fraglich; jedoch steht die SSG zur ökologischen Rückführung von Rohstoffen und akzeptiert diese Normen.
    Mit der Erweiterung der Anlage um eine biologische Verrottung der Siebreste könnten die Bestimmungen eingehalten werden. „Eine solche Anlage in Vaihingen an der Enz wollen wir der Bevölkerung und der Stadt weder zumuten noch war sie in dieser Form vertraglich mit der Stadt Vaihingen Enz fixiert“, ergänzt Vollmer. Insbesondere würden dann erhebliche Geruchsemmissionen nicht ausgeschlossen werden können.
    Vor diesem Hintergrund sah sich nun die SSG gezwungen, Abstand von der geplanten Investition zu nehmen.“

  2. HT sagt:

    Das Unternehmen „Vollmerentsorgung“ ist mit einem vergleichbaren Ansiedlungsvorhaben in Vaihingen an der Enz gescheitert, Herr Vollmer ist Geschäftsführer von SSG
    http://www.stoffstromgesellschaft.de/ueberuns_gesellschafter.htm

  3. B-L sagt:

    Herr BM Nowitzki, bitte wegen Ansiedlung dieses Unternehmens im Brettener Rüdtwald umgehend Kontakt mit dem Amtskollegen OB Metzger in Bretten aufnehmen.

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