Leserbrief : Lärmschutzwand ist viel zu niedrig

Kurz nach Fertigstellung des Lärmschutzes an der B35 werden die ersten kritischen Stimmen laut. Die Wand sei nicht besonders effektiv. War das nicht vorhersehbar? Als Anwohner und Nutzer der B35 war mir schon in der Bauphase klar -diese Wand ist viel zu niedrig. Besucher, Gäste, Freunde, Anwohner, jeder der den Bau verfolgt hatte, schüttelte beim Einsetzen der kurzen Platten den Kopf – nur anscheinend die Planer und Bauherren nicht.
Das teuerste an der Lärmschutzmaßnahme ist das Fundament, die Nebenarbeiten, die Sperrungen usw. Der Absorber selbst ist der geringste Kostenfaktor. Warum hat man ausgerechnet bei den Platten gespart? Wäre das ein Fall für den Bundesrechnungshof? Dieses Ärgernis ist kaum zu steigern und ein weiteres Beispiel für unsägliche Willkür und Geldverschwendung. Anscheinend war es wichtiger, eine gute Einweihungsparty mit Presse zu feiern, als sich bauphysikalische Gedanken zu machen.

Das gehört ja zum Trend in diesem Land. Das Argument, man hätte das ganze nicht machen müssen, es sei ja quasi ein Geschenk, dieses Argument strotzt vor Arroganz und fehlender Sachkenntnis. Die im weiteren Straßenverlauf im Jahre 2001 gebaute Wand auf der Höhe des Baumarktes ist deutlich höher und trotzdem nicht ausreichend. Falls diese Wand weitergebaut wird, macht man dann gleich mit Gartenzaunformat weiter, weil es ja ein Geschenk werden soll? Das schlimmste für die betroffenen Anwohner ist jetzt, dass sie eine Wand haben, die nichts nützt und vermutlich nie mehr nachgebessert wird. Und das ganze soll dann auch noch als Geschenk gesehen werden, für das man gefälligst dankbar zu sein hat. Das ist der Alptraum für jeden LKW-Geschädigten und ein großer Schlag gegen das Vertrauen in Behörden und den gesunden Menschenverstand.

Dr. Helfried Urban Bretten

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3 Antworten zu Leserbrief : Lärmschutzwand ist viel zu niedrig

  1. f - h sagt:

    In Behörden herrscht der Behördenverstand.

    Der gesunde Menschenverstand hat dort keine Chance und kann daher nicht angesprochen werden.

  2. dos sagt:

    Auftraggeber des Bauwerks ist das Regierungspräsidium Karlsruhe.

    Sachliche und fachliche Kritik können dem Landesrechnungshof gemeldet werden.

  3. -el- sagt:

    „…das Vertrauen in Behörden und den gesunden Menschenverstand.“

    Wo sind sie geblieben…?
    Waren sie schon mal vorhanden?

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