Angemerkt

Landrat ist in Baden-Württemberg ein Wahlamt mit besonderem Charme: Die Amtszeit dauert acht Jahre. Der Landrat als Chef einer großen Behörde kann diese überdies nach seinen Vorstellungen formen. Restriktionen kennt die Hauptsatzung nur wenige. Also hat Christoph Schnaudigel ein gutes halbes Jahr nach seinem Amtsantritt das Landratsamt umgebaut. Nach außen fällt dies wenig auf. Die Dienstleistungen des Kreises für die Gemeinden und deren Einwohner sollen sogar verbessert werden. Neugierig macht die Ankündigung, den Service in der Fläche auszuweiten. Das käme fast einem Paradigmenwechsel gleich, nachdem zuletzt kaum anderes als der alternativlose Marsch in die virtuelle Behördenwelt diskutiert wurde.
Nach innen freilich setzt Schnaudigel Änderungen durch, die die Strukturen im Haus verschieben. So werden etwa die Eigenbetriebe Kliniken und Abfallwirtschaft ins Glied gerückt und Dezernenten unterstellt. Auch die Schaffung des neuen Dezernates „Zentrale Steuerung und Verwaltung“ bringt Verschiebungen. Hier geht der Landrat formal an die Front und reiht sich in die Dezernentenriege ein. Im Gravitationszentrum des Amtes soll aber ein in Karlsruhe noch relativ neuer Mitarbeiter die Geschäfte führen.
Christoph Schnaudigel hat nun auch behördenintern die Ära Kretz hinter sich gelassen. Jetzt geht es weiter mit Konzepten für die Lösung von Problemen wie defizitären Kliniken und unterfinanzierter Sozialarbeit. Es bleiben sieben Jahre im selbst eingerichteten Haus.

Matthias Kuld

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7 Antworten zu Angemerkt

  1. timo sagt:

    Durch Fehler wird man klug, drum ist einer nicht genug.

  2. -Rob- sagt:

    Aller Anfang ist schwer, aller Unfug auch.

  3. Kerst-.-FIsh. sagt:

    Neue Besen kehren gut.
    Nur die alten wissen, wo der Dreck sitzt!

  4. ine.-möll. sagt:

    Eine Anmerkung von Matthias Kuld, die seinem Bericht „Das Haus ist umgebaut“ um nichts nachsteht.

  5. -zell. sagt:

    Schon jetzt ist vorhersehbar, dass allein durch die neue Unterstellung die Eigenbetriebe Kliniken und Abfallwirtschaft finanzielle „Sorgen-Gesellschaften“ (bleiben) werden.

  6. L-L sagt:

    Wichtig sind Arbeitsleistung und Arbeitsergebnis der Mitarbeiter-innen in einem guten Betriebsklima.

  7. ber.-sch. sagt:

    Es kommt nicht darauf an, wie was organisiert wird, sondern darauf, wie die Beschäftigten in dieser Organisation wirken.

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