Öffentliches Interesse an Blumen zum Muttertag

Brettener Gemeinderat folgt Metzgers Argumenten
Raum-Rochade im Schulzentrum Ost
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. In Sulzfeld und Sternenfels, in Gochsheim und Maulbronn darf man am Muttertag Blumen kaufen, in Bretten (und den meisten anderen Gemeinden im Land) aber nicht. Das Ladenöffnungsgesetz verbietet nämlich am Pfingstsonntag den sonst akzeptierten Sonntagsverkauf – ausgenommen in etwa 200 Kommunen, die als Kur-, Erholungs- oder Wallfahrtsorte auf einer speziellen Liste stehen (siehe Südwestecho).
Brettens Blumenhändler hatten sich deswegen an die Stadtverwaltung gewandt – zumal ja auch hier am Pfingstsonntag Blumen verkauft werden dürfen, allerdings nur an der Tankstelle. Und dem Oberbürgermeister fiel eine Lösung ein: Es bestehe ein öffentliches Interesse der Bevölkerung an einer Ausnahmebewilligung. Zuständig dafür sei, so Paul Metzger, die Gemeinde. Dieser Ansicht schloss sich der Gemeinderat am Dienstagabend ohne große Debatte an und beschloss einstimmig (bei einer Enthaltung), dass die Brettener Blumengeschäfte am Pfingstsonntag drei Stunden lang geöffnet sein dürfen.

Ob der Beschluss Bestand haben wird, muss sich noch zeigen. Oberbürgermeister Metzger versuchte noch in der Sitzung, seine Haltung mit der der Landesregierung abzustimmen und verlies wiederholt mit dem Mobiltelefon in der Hand den Ratssaal. Die Zustimmung von kirchlicher Seite liege jedenfalls vor, berichtete er dem Gemeinderat. Sowohl Dekanin Gabriele Mannich wie auch Stadtpfarrer Engelbert Baader hätten großes Verständnis dafür geäußert, wenn die Blumengeschäfte am Muttertag geöffnet wären. Allerdings wurde der OB vom Regierungspräsidium in Karlsruhe zu einem „Dienstgespräch“ einbestellt.

Fast eine halbe Million Euro wendet die Stadt Bretten in diesem Jahr für eine Umorganisation im Schulzentrum Ost auf, für die der Gemeinderat am Dienstag nach der Vorstellung der Pläne den Baubeschluss fasste. In den Sommerferien werden sich die Schillerschule und die Max-Planck-Realschule in eine Großbaustelle verwandeln.

Einerseits soll damit die Ganztagsgrundschule, die bisher sowohl in der Schillerschule wie auch in der benachbarten Max-Planck-Realschule Platz findet, im Interesse eines rhythmisierten Unterrichts auf ein Gebäude konzentriert werden. Architekt Jürgen Fetzner stellte dem Gemeinderat die Raum-Rochade vor, die für die zweizügige Ganztagsgrundschule außer acht Klassenzimmern eine Reihe von Funktionsräumen vorsieht, von der Hausaufgabenbetreuung über Leseraum bis zum Spielzimmer. Lediglich der Verpflegungsbereich bleibt unverändert: Mensa und deren Nebenräume bleiben im Untergeschoss der Realschule.

Fragen gab es im Gemeinderat, weil die Räume der Ganztagsschule in der obersten Etage direkt unterm Dach liegen: Ob da bei Hitze überhaupt Unterricht möglich sei? Die Isolierung sei ausreichend, allerdings müsse der Sonnenschutz an den Fenstern aktiviert werden. Dies hat in der Vergangenheit nicht immer geklappt, weil ein Modul ausgefallen war. Künftig werden die Fenster und Jalousien so gesteuert, dass die Sonnenstrahlen draußen bleiben und nachts kühle Luft in die Schulzimmer fließen kann. Eine Klimaanlage werde es nicht geben, herrschte Einigkeit im Rat.

Radfahrer werden künftig sicherer von Diedelsheim nach Bretten kommen. Der Gemeinderat billigte den Plan für eine durchgehende Radwegverbindung von Diedelsheim nach Bretten über den Alexanderplatz, zum großen Teil auf bereits vorhandenen breiten Gehwegen. Die auf 39 000 Euro veranschlagte Maßnahme soll kurzfristig realisiert werden.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert