Leserbrief : Grüner Deckmantel ist fadenscheinig

Soweit ist es also schon gekommen, dass sich Atomstrom-Lobbyisten einen grünen Anstrich verpassen, oder sollte das gar eine Tarnfarbe sein? Der Beitrag von Peter Unser erweckt den Eindruck, das Uran für die Kernkraftwerke falle sauber vom Himmel, um anschließend als Strom durch die Steckdose zu kommen. Der Teil mit der Steckdose stimmt, der andere nicht, denn Uran muss aus der Erde geholt und in vielen Schritten aufgearbeitet werden. Immer wieder gelangen dabei giftige radioaktive Substanzen der Abraumhalden mit dem Wind oder dem Regen in die Umwelt. Die Krebsrate der Menschen, die in der Nähe wohnen, ist doppelt so hoch wie die von Ureinwohnern einer anderen Gegend. Gegen die Kernenergie sprechen darüber hinaus gravierende Sicherheitsbedenken.
Nein, der grüne Deckmantel der Kohlendioxid-Freiheit des Atomstroms ist ausgesprochen fadenscheinig. Ich halte die Kernenergie aus den genannten Gründen jedenfalls für eine nicht zukunftsfähige und unverantwortbare Technologie.

Karola Keitel BUND Karlsbad/Waldbronn Bernsteinweg 3 Waldbronn

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Leserbrief : Grüner Deckmantel ist fadenscheinig

  1. -rath. sagt:

    Genau das aber ist unmöglich.
    Denn die einzig verbliebene Alternative Erdgas wird immer teurer.
    Hauptlieferant Russland will die Preise in den nächsten Jahren weiter erhöhen.

  2. -Hü- sagt:

    …“um anschließend als Strom durch die Steckdose zu kommen.“

    Es sind oft die gleichen Menschen, die gegen Kernkraft, gegen den Ausbau von Kohlekraftwerken, gegen Windräder in ihrer Nähe, gegen die Einlagerung von Kohlendioxid in ihrer Region sind.

    Sie sind eigentlich nur dafür, dass der Strom möglichst billig aus der Steckdose kommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert