Leserbrief : Atomstrom ist nicht umweltfreundlich

Die Energiekonzerne haben großes Interesse am Ausstieg aus dem Atomausstieg. Um das Publikum darauf einzuschwören, werden allerhand irreführende Verlautbarungen in die Welt gesetzt, die bei den Menschen wie auch bei dem Schreiber des Leserbriefs den Eindruck erwecken, dass Atomstrom erstens dringend gebraucht würde und zweitens auch noch umweltfreundlich sei. Beides entspricht nicht den Tatsachen.
Der Einfuhrbedarf von Energie kann durch Atomkraftwerke nicht verringert werden, weil das Uranerz auch eingeführt werden muss. Einzig alternative Energie aus Wind, Sonne oder Biomasse kann uns weniger abhängig vom Ausland machen, und das gesparte Geld könnte stattdessen für Arbeitsplätze in diesem Technologiebereich im Inland zur Verfügung stehen. Zur angeblichen Umweltfreundlichkeit von Atomstrom ist zu sagen: Es stimmt zwar, dass bei der Kernspaltung kein Kohlendioxid freigesetzt wird.
Kohlendioxidfrei ist die Stromherstellung aber trotzdem nicht. Im Uranbergbau steigt der Energiebedarf ständig, weil es immer weniger ergiebige Erzvorkommen gibt, hinzu kommt die Energie für den Transport, für die Anreicherung des spaltbaren Urans, für die Unmengen von Beton und Stahl der Kraftwerke und für die Weiterbehandlung der radioaktiven Abfälle. Es käme viel billiger, in Effizienzsteigerung und alternative Energien zu investieren.

Karin Weichert Max-Beckmann-Straße 2 Ettlingen

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4 Antworten zu Leserbrief : Atomstrom ist nicht umweltfreundlich

  1. Siegb. Querf. sagt:

    Folgt den Planungsvorhaben tatsächlich die Realisierung, dann wird es einen funktionierenden Energiemarkt mit fairen Preisen geben können, der stark auf eine dezentrale Versorgung ausgerichtet sein wird.

  2. Qua. sagt:

    Im Bereich der KWK werden mit Gas oder Kohle gleichzeitig Strom und Wärme produziert.

    Vom Ausbau dieser zentralen Technik können beispielsweise die Stadtwerke profitieren, weil das warme Wasser in Nah- und Fernwärmenetze eingespeist werden kann.

  3. Ottm.Schu. sagt:

    Zusätzlich soll die effiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) so ausgebaut werden, dass sie 25 Prozent des Bedarfs deckt.
    Zu schön wäre es!

  4. Lis.-My. sagt:

    Die Bundesregierung will bis 2020 einen Ausbau der erneuerbaren Energien von heute 14 auf 28 Prozent der Stromproduktion.

    Eine Verdopplung also. Hoffentlich!

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