STERNENFELS. Die kommunale Kinderbetreuung wird in Sternenfels auf neue Beine gestellt. In seiner Sitzung beschloss der Gemeinderat ein Gesamtkonzept, das eine Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder vorsieht.
Andrea Garhöfer
„Keine Aufbewahrungseinrichtungen, sondern Bildungseinrichtungen mit entsprechenden pädagogischen Angeboten“, von diesem Grundsatz gehe die Verwaltung bei der Neuaufstellung des Kindergartenkonzeptes aus, sagte Bürgermeisterin Sigrid Hornauer. Pädagogische Qualität sei in diesem Zusammenhang ein wichtiges Stichwort, ebenso die geeignete räumliche und personelle Ausstattung der einzelnen Einrichtung. „Das Betreuungsangebot in der Gesamtgemeinde muss optimal gestaltet werden. Wir können nicht in allen drei Kindergärten alle Betreuungsformen anbieten und wir können schon gar nicht einen Kindergarten baulich erweitern, wenn in einem anderen Kindergarten Räume leer stehen“, unterstrich die Bürgermeisterin. Sie bezog sich damit auf eine aktuelle Diskussion um den Diefenbacher Kindergarten. Die dortige Kindergartenleiterin hatte eine bauliche Erweiterung der Einrichtung vorgeschlagen, um die bestehende Betreuung der zweijährigen Kinder und die Ganztagesbetreuung in der Einrichtung optimaler gestalten zu können. Eine Empfehlung des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) hatte allerdings gelautet, in dem Diefenbacher Kindergarten beide Betreuungsformen künftig gar nicht mehr anzubieten, da die räumlichen und personellen Voraussetzungen dort nicht gegeben seien.
Schwierige Situation
„Für diese beiden Betreuungsformen standen deshalb sogar unsere Betriebserlaubnisse auf der Kippe“, schilderte Bürgermeisterin Hornauer die Situation. Der Gemeinderat habe dies zum Anlass genommen, ein Gesamtkonzept für alle drei Kindergärten zu entwickeln. Ergebnis: Ab dem Kindergartenschuljahr 2008/09 wird die Betreuung zweijähriger Kinder nur noch im Kindergarten Kraichquelle angeboten. Der zweizügig gebaute Kindergarten wird derzeit einzügig geführt. In der Kraichquelle ist ab Herbst auch eine Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder angesiedelt. Im Diefenbacher Kindergarten fällt ab diesem Zeitpunkt dagegen die Ganztagsbetreuung weg. Eine Entwicklung, mit der sich die Eltern nicht anfreunden wollen. Sie hatten gegen diese Planung insgesamt 71 Unterschriften gesammelt. „Wir wollen das bestehende Angebot im Diefenbacher Kindergarten erhalten“, lautete ihre Forderung. Der Gemeinderat sprach sich am Donnerstagabend indes einstimmig für das neue Konzept aus.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Glück und eiserner Sparwille--Schuldenfrei sind nur wenige kleine Kommunen im Land - 2003
- Wegen Grünzugs nicht grün - 2004
- Kreistag beschließt Erweiterung des Beruflichen Bildungszentrums - 2005
Nach dem, was zu lesen ist, könnte man es meinen.
Ich hoffe nicht, dass die Entscheider eine Betreuung benötigen.
Ohne Argumente wurde hier gegen 71 Unterzeichner kommunale Kindergarten-Politik gestaltet und entsprechend durchgesetzt.
Bewundernswert: „Neue Betreuungskonzeption“.
Fragen über Fragen.
Schlüssige Antworten darauf gibt es nicht.
Nur einen einstimmigen Beschluss der Volksvertreter.
War das angebliche Problem noch nicht bis zur Gemeindeverwaltung Sternenfels durchgedrungen?
Wenn angeblich Voraussetzungen fehlen, dann schafft man sie eben.
…“da die räumlichen und personellen Voraussetzungen dort nicht gegeben seien.“
Schon immer oder seit wann?
Das könnte sich ganz genauso in Bretten abgespielt haben.
Und Frau Hornauer argumentiert natürlich entsprechend einer Empfehlung des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg.
Und der Gemeinderat folgt ihr.
Und der Sternenfelser Gemeinderat ist einstimmig dagegen.
71 Unterschriften für den Erhalt vom Diefenbacher Kindergarten.
Ein „neues“ Konzept ist weit und breit nicht in Sicht.