„Gravierende Versäumnisse“ beim Lärmschutz

Stuttgart
Die Umweltexperten des vom Land eingesetzten Nachhaltigkeitsbeirats sehen „gravierende Versäumnisse“ in der Lärmschutzpolitik. An vielen Stellen in Baden-Württemberg seien die Menschen durch Lärm viel zu hoch belastet. Der Vorsitzende des Gremiums, Ortwin Renn, wies in Stuttgart auf die EU-Vorschrift hin, die bis Mitte des Jahres für alle Ballungsräume und stark belasteten Verkehrswege Aktionspläne zur Lärmbekämpfung vorschreibt. Damit soll die Bevölkerung vor zu hoher Lärmbelastung geschützt werden. Der Beirat forderte die CDU/FDP-Landesregierung auf, wesentliche Lärmschutzziele des eigenen Umweltplanes 2000 „energisch umzusetzen“. Das Land solle den Kommunen Geld für Programm zur Lärmbekämpfung zur Verfügung stellen.

Aktuellen Umfragen zufolge sei Lärm für knapp ein Drittel der Bevölkerung das am stärksten wahrgenommene lokale Umweltproblem. „Gleichzeitig ist Lärm das ungelöste Umweltproblem Nr. 1 im Land“, erläuterte der Umweltökonom Prof. Lutz Wicke. Er ist Hauptverfasser eines Gutachtens, das der Nachhaltigkeitsbeirat an Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) übergab. Darin empfehlen die Fachleute, ein auf 10 bis 20 Jahre angelegtes kommunales Verkehrslärm-Sanierungsprogramm aufzulegen.

Stuttgart will Lkw-Lärm verbannen
Bereits gestern teilte Stuttgarts Umweltbürgermeister Matthias Hahn mit, dass die Stadt zum 1. März aus Lärmschutzgründen ein Durchfahrverbot für Lastwagen verkünden will. Ende Februar läuft das Durchfahrverbot für Schwerlaster wegen der Feinstaubbelastung aus. Nun will die Stadt auf der Grundlage von durch das Umweltamt erstellten Lärmkarten für das gesamte Stadtgebiet wirksame Aktionspläne erstellen, um den Lkw-Verkehr so weit wie möglich aus der Stadt zu verbannen.

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3 Antworten zu „Gravierende Versäumnisse“ beim Lärmschutz

  1. Hs. sagt:

    Mögliche – politische – Empfehlung an lärmgeplagte Menschen

    Lat.: Audi, vide, tace, si tu vis vivere pace.

    Höre, sieh und schweige, wenn du in Frieden leben willst!

  2. g-/-f sagt:

    Nichts HÖREN, nichts sehen, nichts sagen.
    Paßt so!

  3. -rl- sagt:

    „Das Land solle den Kommunen Geld für Programm zur Lärmbekämpfung zur Verfügung stellen.“
    Was aber tun, wenn die Kommunalpolitiker auf diesem Ohr taub sind?

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