EnBW testet Kosten von Geothermie

14.12.2007 Bruchsal. Mit dem ersten Geothermie-Kraftwerk in Baden- Württemberg will die EnBW die Wirtschaftlichkeit von Erdwärme für die Stromerzeugung testen. Im Januar soll in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) der Grundstein für das Kraftwerk gelegt werden. Es soll mit einer Leistung von 550 Kilowatt Strom für rund 1000 Haushalte erzeugen und in der zweiten Hälfte des kommendes Jahres in Betrieb gehen. „Wir wollen ausprobieren, wie die bislang noch relativ teure Art einer CO2-freien Stromerzeugung optimiert werden kann“, sagte EnBW-Chef Hans-Peter Villis.

In Studien schneidet die Wirtschaftlichkeit von Geothermie nach Angaben von Villies bislang eher schlecht ab. „Das wollen wir ändern“, meinte er. „Wir hoffen, das Gegenteil beweisen zu können: dass ein Geothermie-Kraftwerk auch wirtschaftlich funktioniert.“ Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG betritt damit Neuland. „Die Erzeugung von Strom ist nicht neu – Erdwärme zur Stromerzeugung zu nutzen schon. Da wollen wir Erfahrung sammeln“, sagte Villis. Der drittgrößte deutsche Stromversorger will dafür insgesamt rund 6,5 Millionen Euro investieren.

Erstes Geothermie-Kraftwerk in Landau errichtet
Das Bruchsaler Geothermie-Projekt (Gesamtvolumen rund 17 Millionen Euro) wurde 1983 im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts von Europäischer Union, dem Bund, dem Land Baden-Württemberg sowie der Energie- und Wasserversorgung Bruchsal GmbH ins Leben gerufen. Das Projekt kostet insgesamt rund 17 Millionen Euro. Neben Strom soll das neue Kraftwerk auch Wärme liefern. Geothermie ist die unterhalb der Erdoberfläche gespeicherte Wärmeenergie (Erdwärme). In Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa drei Grad Celsius pro 100 Meter Tiefe zu.

Im südpfälzischen Landau ist im November ein Erdwärmekraftwerk in Betrieb genommen worden, das Strom für mehr als 6000 Haushalte liefern soll. Die dortige Anlage ist nach Angaben des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz bislang das erste deutsche Erdwärmekraftwerk, in dem „nennenswert Strom erzeugt wird“.

red

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