Blockadeaktionen kritisiert
Karlsruhe/Stuttgart – Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) haben am Dienstag eindringlich vor einem Boykott des Neubaus von Kohlekraftwerken im Land gewarnt. Diese seien hocheffizient und stießen vergleichsweise wenig Kohlendioxid aus, ließen sie wissen. Oettinger übte zugleich deutlich Kritik an den Blockadeaktionen der letzten Wochen.
Der Südwesten dürfe nicht abhängig werden von Stromimporten aus dem Ausland, warnten nach Medienberichten Oettinger und Pfister. In absehbarer Zeit würden Kernkraftwerke wegen des vereinbarten Atomausstiegs abgeschaltet, und einige herkömmliche Kraftwerke wegen ihres hohen Alters stillgelegt. Das älteste deutsche Atomkraftwerk in Obrigheim wurde bereits 2005 stillgelegt. Deswegen müssten nach Ansicht der Landesregierung neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Den Bau neuer Kohlekraftwerke in Karlsruhe und Mannheim begrüße die Regierung ausdrücklich. Außerdem seien im Land auch zusätzliche Standorte notwendig, erklärten Ministerpräsident und Wirtschaftsminister.
Die Landesregierung verfolgt allerdings auch gleichzeitig das Ziel, im Jahr 2020 ein Fünftel der Energie mit erneuerbaren Energieträgern zu erzeugen. Aktuell stammen in Baden-Württemberg 57 Prozent der Energie aus Kernkraftwerken, 32 Prozent aus Kohle und Gas. Im Jahr 2020 möchte EnBW-Chef Hans-Peter Villis den Anteil der Kernkraft noch bei 50 Prozent halten, Kohle und Gas sollen bei 30 Prozent liegen. (ps/smj)
Statt in neue Kraftwerke zu investieren, ist es an der Zeit, mit Konzepten Geld zu verdienen, die den Bedarf an Elektrizität senken.
Und scheint sich als Sprüchemacher hervortun zu müssen.
Herr Stefan Mappus ist immerhin Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.
Zuspruch von Oettinger für Kohlekraft
Also wird dem Irrsinn entsprochen, Herr Mappus!
„Jeder zusätzliche Klimakiller Kohlekraftwerk wäre glatter Irrsinn.“
Stefan Mappus (CDU) bwWoche 27. August 2007