Evangelische Kirchengemeinden kündigen EnBW

30.11.2007 Stuttgart. Die evangelischen Kirchengemeinden und landeskirchlichen Einrichtungen in Württemberg wechseln ihren Gaslieferanten. Sie haben ihren Vertrag mit einem Volumen von rund 2,7 Millionen Euro bei Energieversorgung Baden-Württemberg (EnBW) zum Jahresende gekündigt, sagte der zuständige Referent, Bernhard Kolb, am Freitag Journalisten des epd. Damit korrigierte er Medienberichte, die von einem Volumen von 5,4 Millionen Euro berichtet hatten.

Neuer Anbieter ist das Freiburger Unternehmen Badenova, das bereits die badische evangelische Landeskirche und die Erzdiözese Freiburg mit Gas versorgt. Schon bisher liefern andere Gasversorger als die EnBW etwa zwei Drittel des Gesamtverbrauchs der württembergischen Landeskirche.

Der jährliche Gesamtverbrauch lag Kolb zufolge im Jahr 2006 bei 121 Millionen Kilowattstunden. Dafür entstanden Kosten in Höhe von 7,2 Millionen Euro. Kolb wies darauf hin, dass bei den Zahlen große diakonische Einrichtungen nicht berücksichtigt seien.

Die Stromverträge blieben vom Gaswechsel unberührt, sagte der zuständige Dezernent der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Oberkirchenrat Rudolf Pfisterer. Zudem berieten die evangelischen und katholischen Kirchen in Baden-Württemberg über einen Energieverbund bei Gas und Strom. Dies bestätigte der zuständige Referent der badischen Landeskirche, Erich Rapp.

Grund für die Änderung in Württemberg sei es gewesen, dass der Karlsruher Stromkonzern EnBW keinen Vertrag mit einer einjährigen Preisbindung anbieten wollte, so Pfisterer. Stattdessen sollte es vierteljährliche Preisanpassungen und eine 80-prozentige Mindestabnahme der Vorjahresmenge geben. Der Jurist bezeichnete dies als Auftreten nach „Gutsherrenart“ bezeichnet. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart bleibt nach epd-Informationen beim Anbieter EnBW.

Die Fraktion der Grünen im Freiburger Stadtrat begrüßte den Wechsel der württembergischen Landeskirche zum südbadischen Energieversorger badenova für ihre etwa 5.000 kirchlichen Gebäude. „Wir freuen uns, dass die Evangelische Landeskirche Württemberg damit einem kommunal organisierten und ökologisch engagierten Unternehmen den Vorzug gegeben hat“, teilte Fraktionsgeschäftsführer und Stadtrat Eckart Friebis in Freiburg mit.

epd

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2 Antworten zu Evangelische Kirchengemeinden kündigen EnBW

  1. RL sagt:

    Zu der Entscheidung kann man nur sagen: Richtig so! Ich persönlich gehe auch nicht zu EnBW bzw. würde da weg gehen. Ich habe meiner Meinung nach das Gefül, dass einem von EnBW einem bei jeder Gelegenheit ein Logo entgegen springt. Außerdem frage ich mich was der Prachtbau der Verwaltung in KA soll. Ich zahle für kWh und nicht für Prachtbauten in die ich nie ein Fuß setzen möchte oder für Sportsponsering. Kein wunder sind die Preise so hoch wie sie sind…
    Ein paar Bürocontainer in einem abgelegenen Industriegebiet und eine Kleinanzeige mit dem billigsten Preis auf dem Markt für die kWh wäre hingegen meiner Meinung nach ein Kaufargument. Wenigstens besser als so manche Marketingblase.

  2. mm sagt:

    ein empfindlicher Schlag für die EnBW, aber auch die grössten Monopolisten gingen irgendwann zugrunde und das scheint wohl hier der Anfang vom besagten Ende zu sein.

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