Förster sehen Wald bedroht

Klimawandel
Forstwirtschaft will an Erlösen des CO2-Emissionshandels beteiligt werden
Baden-Baden – Die deutsche Forstwirtschaft sieht den Wald durch den Klimawandel in seiner Existenz bedroht und fordert daher mehr Geld und Hilfen zur Rettung der Bäume vor den steigenden Temperaturen. Notwendig sei eine „massive Unterstützung der Politik in Bund und Ländern, um die Gefahren für die deutschen Wälder durch den Klimawandel abmildern zu können“, heißt es in einer Mitteilung, die am Mittwoch vor der 63. Jahrestagung des Deutschen Forstvereins (DFV/Göttingen) veröffentlicht wurde. Die Tagung findet vom 18. bis 21. Oktober in Baden-Baden statt. Es werden mehr als 1000 Teilnehmer erwartet.

Die Förster wollen vor allem an Erlösen des CO2-Emissionshandels beteiligt werden. Der Wald leiste einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Kohlendioxid-Gehalts. „Der Gegenwert hierfür beträgt mehrere 100 Millionen Euro jährlich. Diese Gemeinwohlleistung muss dem Wald in Deutschland insgesamt zu Gute kommen“, heißt es in einem Thesenpapier. Dem Verband zufolge haben die zuständigen Ministerien im vergangenen Dezember zugesagt, die Speicherfähigkeit der deutschen Wälder im Rahmen des so genannten Kyoto-Protokolls anzurechnen. Die Zusage müsse jetzt umgesetzt werden, um den Wald für den Klimawandel fit zu machen, forderte DFV-Präsident Anton Hammer.

Als extrem langlebiges Ökosystem könne sich der Wald nur langsam an den Klimawandel anpassen. Er müsse stärker gepflegt und dringend angepasst werden, um künftige Klimabedingungen bestehen zu können. Dazu sei auch mehr qualifiziertes Personal nötig. „Wir brauchen mehr und nicht weniger Förster“, betonte Hammer.

Mit großer Sorge beobachtet der Forstverein außerdem die weltweite Waldvernichtung in einer Größe von über zehn Millionen Hektar jährlich. Die deutsche Entwicklungspolitik müsse dies stärker berücksichtigen.

Unter dem Thema „Holzauge sei wachsam ­ wer will was von unserem Wald“ diskutieren Förster bei der Baden-Badener Tagung mit Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft. In Diskussionsforen und Seminaren sollen Aspekte der Forstwirtschaft beleuchtet werden. Themen sind unter anderem: „Klimawandel ­ wo geht die Reise hin, und wer handelt?“, „Nachwachsende Rohstoffe im Fokus der Banken“ und „Der Wald und die Strategien einer Investmentfirma“.

Der DFV ist nach eigenen Angaben die älteste Interessenvertretung für Wald und Forstwirtschaft in Deutschland. Er sieht seine Aufgabe darin, die Zusammenhänge rund um den Wald zu hinterfragen und Denkmodelle für eine gemeinsame Zukunft von Mensch und Wald zu erarbeiten.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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6 Antworten zu Förster sehen Wald bedroht

  1. Lars sagt:

    Er hätte ferner noch Anspruch auf den Titel:

    „GUTMENSCH WALD“

  2. Schm. sagt:

    Das würde bei denen einen bleibenden Eindruck von Bretten hinterlassen.

  3. Qua. sagt:

    Es wäre eine gute Stadt-Werbung für Bretten, wenn das Stadtoberhaupt die mehr als 1000 Teilnehmer nach dem Tagungsende per Busfahrt von Baden-Baden zur Besichtigung des Rüdtwalds einladen würde.

  4. H/M sagt:

    „Förster sehen Wald bedroht Klimawandel“

    Die brauchen von Baden-Baden aus nicht allzu weit zu fahren.

  5. H/M sagt:

    Was für eine Frage im 1. Kommentar!

    Ein Vortrag, beispielsweise mit dem Thema „Holzauge sei wachsam wer will was von unserem Wald“ würde ihn bestens zur Geltung bringen.

  6. -nz- sagt:

    „…bei der Baden-Badener Tagung mit Vertretern der Wirtschaft…“
    Ist Herr Metzger (OB in Bretten und der oberste Chef der Kommunalbau GmbH) auch eingeladen?

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