Leserbrief : Man gehört nicht mehr zum Fest

Zum Leserbrief „Ein Schlag ins Gesicht aller Gewandträger“ (BNN vom 11. Juli):
Frau Wilhelm spricht mir aus der Seele. Seit vielen Jahren gehe ich (natürlich gewandet) mit der gesamten Familie vier Tage lang aufs Peter-und-Paul-Fest, gemeinsam mit der Familie meiner Schwester (ebenfalls gewandet), die jedes Jahr extra aus Hamburg anreist. Wir erlebten hautnah die Ausweitung des mittelalterlichen Teils und tauchten jedes Jahr mit Begeisterung ins Mittelalter ab. Inzwischen sind schon die Enkelkinder dabei.
Obwohl wir bei keiner Gruppe mitmachen, fühlten wir uns bisher als Gewandträger dazugehörig, als Teil des Festes und nicht als Zuschauer. Auch Freunde und Bekannte habe ich animiert, im Gewand aufs Fest zu gehen und lockte mit dem Angebot, ein Gewand zu schneidern (natürlich kostenlos). Als Beweis, dass man im Gewand voll dazugehört und somit viel mehr vom Fest hat, konnte ich den kostenlosen Eintritt anführen. Damit ist es jetzt vorbei. Dieses Jahr habe ich kein einziges Gewand mehr geschneidert und „missioniert“ habe ich auch nicht mehr.
Dabei geht es uns nicht um die paar Euro. Wenn man bedenkt, wieviel Geld wir in vier Tagen auf dem Fest lassen, kommt es darauf auch nicht an. Aber man gehört nicht mehr dazu. Das ist traurig und trübt den Spaß. Zur „Leibesvisitation“ wird keiner von uns gehen, ganz abgesehen davon, dass Plastikkarten nun wirklich nicht ins Mittelalter passen.
Und das alles nur, weil einige mit „Fantasiegewändern“ die Kassiererinnen und Kassierer am Eingang in Diskussionen verwickelten. Ist es so tragisch, wenn ein paar Euro Eintrittsgeld verloren gehen? Auf dem Fest laufen diese Gestalten trotzdem rum, nur dass sie jetzt fünf Euro zahlen.

Marion Parsch
Wilhelm-Hauff-Weg 2
Walzbachtal

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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Eine Antwort zu Leserbrief : Man gehört nicht mehr zum Fest

  1. Arth. Br. sagt:

    Echte Vorschläge dafür, wie es die Verantwortlichen demnächst besser machen müssen.

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