Leserbrief : Pflichtaufgabe für die Fraktionen

Zu den Äußerungen Brettener Parteien über Entwicklung des Straßenverkehrs:
Die katastrophalen Verkehrsverhältnisse in Bretten sind schon länger bekannt als seit der Verkehrszählung von 1987. Im Jahre 2003 erfolgte eine weitere. Das jeweilige Ergebnis: rund 50 Prozent sind Ziel- und Quellverkehr in der Stadt selbst, rund 30 Prozent spielen sich auf der B 35 ab und nicht einmal 20 Prozent beanspruchen die Verbindung zwischen Pforzheim und Bruchsal oder umgekehrt.
Jetzt wollen sich plötzlich die einzelnen Fraktionen mit eigenen Gedanken bei den Planungen profilieren. Alle bisherigen Bemühungen gehen von den buchhalterischen Verkehrszählungen aus. Dass der Straßenverkehr aber einen enormen gesundheitlichen Schaden durch Lärm und Luftverunreinigung verursacht, wird nirgendwo berücksichtigt.
Wissen denn die Fraktionen tatsächlich nicht, dass es seit 1999 eine EG-Regelung gibt, die Lärmaktionspläne bzw. Lärmkartierungen vorgibt. Diese müssen allerdings unter Beteiligung der Öffentlichkeit erstellt werden. Aus diesem Grunde sind alle Einzelheiten zusammenzufügen und zu integrieren, um eine intelligente Lösung zu erarbeiten.
Das darf der Brettener Bürger doch wohl von einer gemeinsamen Zusammenarbeit aller Fraktionen erwarten. Diese werden vermutlich nicht mehr so viel Vertrauen in die Fachwelt haben, die von uns teuer bezahlt wird und vom Gemeinderat über die Verwaltung beauftragt werden kann.
So müssen die Fraktionen die sie verpflichtende Daseinsvorsorge für die Brettener Bürger – Abwehr von gesundheitsgefährdenden Schäden – als Pflichtaufgabe schon lange erkannt und entsprechend gehandelt haben. Es reicht eben bei weitem nicht mehr aus, nur ihre eigenen Landtags- und Bundestagsabgeordneten bei Informationsabenden zu präsentieren.

Franz Cizerle
Fichteweg 8
Bretten

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Eine Antwort zu Leserbrief : Pflichtaufgabe für die Fraktionen

  1. dr sagt:

    Neben Straßenverkehrslärm und Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr ist auch noch an die Verantortlichen die Frage nach dem Maß der Feinstaubbelastung zu stellen und von denen parallel zu beantworten. Im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge ist seit langem ein durchzuführendes intelligentes und nicht mehr planerisches Verkehrskonzept überfällig. Das muß nicht gleichlautend mit dem Wunschtraum – Bau neuer (Entlastungs-)Straßen und deren Finanzierbarkeit – einhergehen. Es hat eben vorwiegend mit Verkehrslenkung zu tun und setzt entsprechend einen durchdachten Verkehrsfluß – wer soll das endlich in und für Bretten leisten – voraus.

    Alle politiscen Mandatsträger in Bretten stehen in der Pflicht, die wenig sinnvollen Verkehrsdiskussionen in der andauernden Planungsphase zu beenden und ohne Zögern mit der Phase der Umsetzung zu beginnen. Die Gesundheit aller Brettener Bürger wird es ihnen danken. Und das Recht auf gesunde Lebensverhältnisse haben auch die Anwohner im Wohngebiet Wanne. Schon das allein muß den Verantwortlichen ein großer Ansporn sein!

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