Leserbrief : Kein zusätzliches Gewerbegebiet in Bauerbach

Auf absolutes Unverständnis stößt bei mir die Absichtserklärung des Gemeinderates der Stadt Bretten, in Bauerbach ein zusätzliches Gewerbegebiet auszuweisen.
Geplant ist, in Richtung Büchig, an der K 3506, auf einer Fläche von circa 1,35 Hektar circa sechs Unternehmen anzusiedeln.
Folgende Gründe lassen meiner Auffassung nach diese Planung nicht zu: Mit Gölshausen, Oberderdingen-Flehingen und Gondelsheim liegen, in unmittelbarer Nähe zu Bauerbach, großzügig konzipierte, interkommunale Gewerbegebiete mit Infrastruktur und Ansiedlungsmöglichkeiten. Warum also zusätzliche Flächenversiegelungen und Lärmbelästigungen in Bauerbach?

Bauerbach hat bereits ein Gewerbegebiet in derselben Größenordnung wie das Geplante. Dieses liegt jedoch genau am anderen Ortsende, Richtung der B 293. Denn überhaupt, wäre es sinnvoller, in einem bereits vorbelasteten Gebiet eine Erweiterung vorzunehmen. Zumal dort, durch die Anbindung an die B 293 hinsichtlich Lärmbelastung durch zusätzlichen Verkehr, eine günstigere Situation gegeben ist.
Andere Gemeinden versuchen mit allen Mitteln die Lärm- und Schadstoffbelastungen, hervorgerufen durch die ständig zunehmenden Verkehrsbelastungen, zu reduzieren. Was geschieht in Bauerbach? Dort holt man sich den Verkehr zu Lasten von Lebens- und Wohnqualität ins Dorf. Betrachtet man sich die Straßenführung, wird doch folgendes ziemlich schnell deutlich: Sowohl der Verkehr aus Richtung der B 293 als auch der aus Kraichtal wird durch den Ort zu dem neuen Gewerbegebiet fließen. Ich meine, es ist unschädlicher für Arbeitnehmer, morgens und abends drei Kilometer nach Gölshausen ins Gewerbegebiet zu fahren, als für die vielen betroffenen Anwohner in Bauerbach von morgens bis abends die Lärmbelastungen zu ertragen.

Täglich verschwinden im Südwesten des Bundesgebietes circa zwölf Hektar Freiland. Bei einer weiteren derartigen Entwicklung muss davon ausgegangen werden, dass in 80 bis 100 Jahren ganz Deutschland zugebaut ist.
Deshalb mein Appell nach einem sinnvollen Umgang mit unserem Lebensumfeld und hin zu durchdachten und umweltvertraglichen Lösungen. Das bedeutet auch, kein zusätzliches Gewerbegebiet in Bauerbach. Wie hieß es neulich in einem Artikel in den BNN? ,,Nicht mehr viel übrig von der Kulturlandschaft Kraichgau!“

Gertrud Steinbach
Bretten-Bauerbach

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