Zwei Partner für Gewerbegebiet

Nach Absage von Sternenfels will Knittlingen gemeinsam mit Maulbronn das IKG entwickeln
KNITTLINGEN. „Wir wollen den Weg gemeinsam mit Maulbronn weiter beschreiten.“ Diese Marschroute hat gestern Knittlingens Bürgermeister Heinz-Peter Hopp skizziert, nachdem mit Sternenfels bereits die dritte Gemeinde dem Interkommunalen Gewerbegebiet Knittlingen (IKG) eine Absage erteilt hat. Nun werde der Gesellschaftervertrag auf zwei Partner hin überarbeitet und den Gemeinderäten der Städte vorgelegt.
Hopps Angaben zufolge soll es jedoch bei dem zuletzt festgelegten Rahmen von 25 Hektar bleiben. Von diesem könne man als ersten Abschnitt sieben bis zehn Hektar entwickeln. „Ein bis zwei Partner mehr wären sicher besser gewesen, jetzt teilen sich Maulbronn und Knittlingen die Kosten“, sagte Hopp. Grundsätzlich sei man für alles offen.

Bislang hat Knittlingen 18,4 Hektar erworben und dafür Schulden gemacht, für die Zinsen auflaufen. „Dem stehen aber Vermögenswerte gegenüber“, betonte Hopp. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Meiser plädiert dafür, die Erschließung behutsam nach und nach anzugehen. „Wir brauchen das Gewerbegebiet. Ein Stillstand würde Rückschritt bedeuten“, erklärte er. Auch beim Neubaugebiet „Römerweg“ hätten vor einem Vierteljahr noch Zweifel bestanden, ob dort jemand baue. „Und heute steht dort ein Kran neben dem anderen“, so Meiser und mahnte auch die Suche nach neuen Partnern an.

Für den Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Helmut Begero, ist es wichtig, nun erneut die Fakten zu sammeln. Seine Fraktion habe schon immer die im Flächennutzungsplan als Rahmen vorgesehenen 60 Hektar als zu groß empfunden und für 25 Hektar einschließlich des Eigenbedarfs der Stadt plädiert. „Jetzt muss man sehen wie es mit der Finanzierung aussieht, wenn einer nach dem anderen abspringt“, sagte Begero. Es sei die Frage, ob zwei Städte den Kauf und Erschließung des Gebiets alleine zahlen könnten.

Auch Matthias Haas, Sprecher der Alternativen Liste, hat Zweifel an der Finanzierbarkeit. „Bei der zaghaften Nachfrage nach Gewerbebauplätzen sollten wir beim ‚Knittlinger Kreuz‘ einen Gang herunter schalten und Flächen nur nach dem Minimalprinzip vorbereiten“, sagte Haas.
Er plädiert dafür, beim IKG so kostengünstig wie möglich Grundstücke zu erschließen und eher beim Gewerbegebiet „Gröner II“ Tempo zu machen. „Aus den Erlösen könnte man dann Schulden abtragen“, sagte Haas. Karl Hähnle (Parteilose Wählervereinigung) wollte zu diesem Thema keine Stellungnahme abgeben, Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle war gestern nicht zu erreichen.

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