Der grüne Pfeil soll Autoschlangen schrumpfen lassen

Auf der Achse B 294/B 35 soll es weniger Hemmnisse für den Verkehr geben / Am Alex eine Ampelphase weniger
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Stau auf der Wilhelmstrasse in Bretten
Foto:Baier

Bretten. Am Montagabend war es wieder einmal so weit: Im Feierabendverkehr ging auf den Straßen Brettens nichts mehr. Auf der Achse von der Pforzheimer Straße über die Wilhelmstraße und die Melanchthonstraße bis zum Alexanderplatz ein einziger Stau mit Auswirkungen auf das gesamte Verkehrsnetz. Ein Ereignis, das in jüngerer Zeit immer wieder zu beobachten ist. Manche sehen die Ursache fern von Bretten auf der A 8 zwischen Pforzheim und Karlsruhe: Gibt es dort einen Unfall, weicht der Verkehr auf die Bundesstraße aus. Andere vermuten, die Zahl der Autos insgesamt habe eben so sehr zugenommen, dass die Straßen zusehends verstopfen. Wie auch immer, im Brettener Rathaus sinnt man jedenfalls nach Mitteln und Wegen, den Strom der Autos so flüssig wie möglich durch die Stadt fließen zu lassen.
Der grüne Pfeil, bisher in Bretten noch nicht anzutreffen, könnte da eine Lösung sein. Oberbürgermeister Paul Metzger setzte sich bei einem Lokaltermin gestern Vormittag vehement für diese aus der DDR übernommene Regelung ein. Das simple Zusatzschild erlaubt es Rechtsabbiegern, auch bei Rot zu fahren -wenn sie den Vorrang anderer Verkehrsteilnehmer beachten.
„Das könnte dazu beitragen, dass die Autoschlangen an den Ampelkreuzungen kürzer werden“, hofft der Chef der Stadtverwaltung. Zum Beispiel an der erst vorletztes Jahr mit einer Ampelanlage ausgestatteten Kreuzung beim Handelshof. Ein Nebeneffekt: In verkehrsschwachen Zeiten müssten Rechtsabbieger nicht mehr so lange warten.

Grüne Pfeile möchte der OB noch an anderen Knotenpunkten auf der Achse B 294 / B 35 sehen. So etwa an der Einmündung der Beutten-mullerstraße in die neue Wilhelmstraße bei der Stadtbahnhaltestelle Mitte. Wer von Westen kommend nach rechts in Richtung Krankenhaus abbiegen will, muss bisher warten, bis die Ampel auf grün schaltet, obwohl ein Rechtsabbiegen oftmals ohne Gefahr möglich wäre.
Oder an der Ecke Melanchthonstraße/Zähringerstraße. Dort, wo die von der B 35 kommende Vorfahrtsstraße in die Zähringerstraße abknickt, ist die Rechtsabbiegespur zu kurz, um in Stoßzeiten alle Autos aufzunehmen, die sich hinter der roten Ampel aufreihen. Zwangsläufig kommt es zu Verstopfungen. Ein grüner Pfeil könnte nach Ansicht Metzgers auch hier Entlastung bringen. Alternativ wurde eine Optimierung der Ampelphasen erwogen. Eine noch effektivere Losung ist bereits geplant, aber vorlaufig noch nicht machbar: Der stadteinwärts fließende Verkehr wird über die Brucknerstraße und die Bahnhofstraße geführt. Das geht aber erst, wenn die Umleitung nach Rinklingen nach Fertigstellung der Fünf Brücken aufgehoben ist.
Beim gestrigen Lokaltermin zeigte sich, dass es längst nicht genügt, einfach nur ein zusätzliches Schild aufzuhängen. Karin Franz und Achim Kleinhans vom Ordnungsamt wiesen wiederholt auf einschlägige Verwaltungsvorschriften hin, die regeln, wann der grüne Pfeil überhaupt aufgehängt werden darf. Zu berücksichtigen ist überdies die Steuerung der Ampelanlage durch Kontaktschleifen. Wenn trotz Rotlichts der Verkehr fließt, könnte der Rechner durcheinander geraten. An der Kreuzung Handelshof will man das lösen, indem die geradeaus fahrenden Wagen künftig die gleiche Spur benutzen wie die Linksabbieger.

Am Alexanderplatz, dem meistbefahrenen Verkehrsknoten Brettens, ist mit grünen Pfeilen nichts zu machen. Mit einigen Maßnahmen will die Stadtverwaltung aber auch hier Verbesserungen erreichen – zumindest so lange, bis der fürs kommende Jahr erhoffte Ausbau mit Linksabbiegespur aus Osten in Richtung Bretten kommt. Wichtigste Änderung: Wer von Diedelsheim kommt, soll nicht mehr nach links in Richtung Stuttgart abbiegen dürfen. Diese Fahrer werden über die Diedelsheimer Höhe zur neuen, östlich gelegenen Auffahrt auf die B 35 gelenkt. Der Wegfall einer eigenen Ampelphase für diese Linksabbieger bringt zeitlichen Spielraum für die anderen Spuren. Dieser kann unter anderem dazu genutzt werden, den aus Bretten kommenden Autos, die rechts in Richtung Stuttgart abbiegen wollen, mehr Zeit zu geben. Der Rückstau in dieser Richtung hat immer wieder Auswirkungen bis weit nach Bretten hinein gezeigt.

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