Noch ein Kreisel und jede Menge Pläne

OB Metzger fordert vierspurigen Ausbau der B 35
„Tag für Tag Rückstaus und komplizierte Situationen“
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Das Thema Verkehr zieht sich wie ein roter Faden durch das Jahr 2007: Spätestens im Frühjahr soll die Unterführung Carl-Benz-Straße im Brettener Süden fertiggestellt sein (die BNN berichteten). Die vor wenigen Wochen ihrer Bestimmung übergebene Kreisverkehrsanlage in der Pforzheimer Straße wird nach Angaben von Oberbürgermeister Paul Metzger (CDU) nach dem Abschluss der Bauarbeiten am Kraichgau-Zentrum von der Stadt ansprechend gestaltet werden.
Voraussichtlich im Juni werde es dort eine Verkehrszählung geben, kündigt Metzger an. Doch auch ohne deren Ergebnisse wisse er bereits jetzt, dass es im Bereich des Kreisels in der Pforzheimer Straße zu erheblichen Verkehrsbelastungen kommen werde. Aus diesem Grund werde er über „alle Vorschläge für eine Alternative“, diskutieren.
Er hoffe, dass in diesem Jahr der Generalverkehrsplan mit dem Land und dem Bund fortgeschrieben werden könne. Wenn es dann noch gelingen würde, „dem Land die Ampelanlage an der Melanchthonstraße/Ecke Friedrich-List-Straße auszureden“, könnte dort ein weiterer Kreisel realisiert werden. „Dadurch würde der Verkehrsfluss deutlich beschleunigt werden“, ist sich Metzger sicher.

Unabhängig von der Fortschreibung des Generalverkehrsplanes fordert Metzger die Erteilung der Planungs-Genehmigung für den vierspurigen Ausbau der B 35 zwischen dem Diedelsheimer und dem Gölshäuser Dreieck („Bretten Mitte“). Dann könnte auch der Alexanderplatz eine zweispurige Unterführung erhalten, was ebenfalls eine raschere Verteilung der Verkehrsströme zur Folge hätte.
Parallel zum vierspurigen Ausbau zwischen dem Alexanderplatz und dem Gölshäuser Dreieck könnte dann die B 293 (Ortsumfahrung Gölshausen) direkt an die B 35 angebunden und die derzeitige Zufahrt geschlossen werden. „In dem jetzigen Provisorium“, klagt der OB, „erleben wir Tag für Tag lange Rückstaus und komplizierte Verkehrssituationen“. Mit der Maßnahme einhergehen müsste laut Metzger auch ein Lärmschutz für die Bereiche „Im Brettspiel“ und „Albrecht-Dürer-Straße“.

Noch in diesem Jahr würde Metzger nach eigenem Bekunden „gerne den Ausbau der Bruckner- und der Bahnhofstraße realisieren“. Diesbezüglich habe es Mitte Dezember Gespräche mit Innenminister Heribert Rech (CDU) gegeben. Die Allee in der Bahnhofstraße soll bis zur Brucknerstraße verlängert werden und diese im unteren Bereich ausgebaut werden. Weil beide Straße in diesem Fall als Landesstraße eingestuft würden, würde das Land auch die Kosten tragen.
Für 2007 erhofft sich Metzger zudem „Antworten auf die Frage, wo die Ersatzstraße bei der Schließung des Bahnübergangs Gondelsheim platziert wird“. Einig sei er sich mit seinem Gondelsheimer Kollegen Markus Rupp (SPD) immerhin darüber, dass die Bahnunterführung bald kommen muss.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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5 Antworten zu Noch ein Kreisel und jede Menge Pläne

  1. f-h sagt:

    Je mehr unnütze und völlig überflüssige Hoch- und Tiefbauten entstehen, desto weniger bleibt von der Natur erhalten. Diese traurige Wirklichkeit feiert in Bretten seit langem fröhliche Urständ. Es wird wohl an den begehrten Bauzuschüssen des Landes liegen. Den Zuschußtöpfen läuft man hinterher.
    Und genauso sieht es dort aus, wo alles zugebaut wurde. Beton allerorten. Fürs Auge äußerst geschmacklos.

  2. si/z sagt:

    Die Brettener Verkehrspolitik zeichnet sich so aus wie die Brettener Stadtentwicklung. Es gibt sie nur ansatzweise, weil sie ununterbrochen sinnlosen Änderungen unterliegt.

    Regelmäßige Straßenbaustellen in unterschiedlichen Ortsbereichen erbringen Zuschüsse, die unbedingt zu kassieren sind. Rege Hochbauaktivitäten, die genauso bezuschußt werden, finden gleichfalls statt.

    Nach Räumung einer Baustelle wird eine neue Baustelle aufgemacht. Verbessert wurde nichts – weder optisch noch real. Aber es werden ja Zuschüsse gezahlt. Und die muß man unbedingt haben. Egal, was dabei rauskommt.

  3. K-DV sagt:

    Durch unsinnige und unzählige Kreisel nimmt die Intensität des Straßenverkehrs nicht ab. Staus entstehen vor Kreiseln wie vor Ampeln. Und hektische Einfahrten gehen mit einer Verletzung der Vorfahrt einher. Gut zu beobachten im Kreisel an der Jugendmusikschule.

  4. Lud sagt:

    Wenn eine Stadt aber auch nichts mehr vorzuweisen hat, dann hat sie Kreiselpläne. Warum denn nicht? Jedes Dorf, was etwas auf sich hält, hat einen Kreisel. Als Autofahrer kommt man so leicht an einen Drehkoller. Dem kann man vielleicht etwas abgewinnen. Und Paul Metzger besorgt den Autofahrern das Kreisel-Feeling. Danke.

  5. -fc- sagt:

    Es ist sicherlich lobenswert, dass die Infromationen an die Mitmenschen in der Stadt von der Verwaltung so zahlreich sind. Aber wenn man die Inhalte liest, dann kommen so langsam die Zweifel an der Logik dieser Informationen.
    Beispiel:
    „Noch in diesem Jahr würde Metzger nach eigenem Bekunden „gerne den Ausbau der Bruckner- und der Bahnhofstraße realisieren“.“
    Hier ist doch sicherlich auch die Einbahnstrassenführung (Melanchthonstr. rauf und die Brucknerstr. runter) berücksichtigt, wie bereits mitgeteilt.
    Dann muss man sich als normaldenkender Mensch die Frage stellen, was „ein weiterer Kreisel an der Melanchthonstraße/Ecke Friedrich-List-Straße“ soll? Bei einer Einbahnstraasenregelung braucht man nur die Ampel ausschalten und den Verkehr aus der Freiderich-List-Str. entsprechend einfädeln lassen. Das ist wahrscheinlich zu preiswert. Denn, wenn die Einwohner aus dem Hausertal zu Handelshof wollen, so können sie die Ausfahrt beim DM-Markt benutzen und danach zum Handelshof einbiegen.
    Da dieser Vorschlag aus der Bürgerschaft kommt, wird er sicherlich nicht umgesetzt – wie üblich.

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