Maß verloren

Es muss schon einiges schief laufen, wenn den Naturschützern, in diesem Fall dem Brettener BUND, bereits aus den „eigenen Reihen“ der Wind ins Gesicht bläst. Schon oft hatte man ja das Gefühl, dass der BUND in seinen Stellungnahmen, beispielsweise zu Bebauungsplänen, weit über das Ziel hinausschießt unter dem Grundsatz ,,Gut ist, was der Stadt schadet.“

Bei der letzten Gemeinderatssitzung gab es diesmal sogar Kritik von den Grünen. Der BUND, so Monika Michel-Wittig, ,,hat anscheinend wirklich nicht verstanden, was seine Aufgabe ist.“ Sie bezog sich dabei auf eine Stellungnahme zum Bebauungsplan „Äußerer Kirchberg“ in Neibsheim. Die gibt allerdings in ihren selbstherrlichen Formulierungen Anlass zum Staunen. Das fand wohl auch die Verwaltung, die in ihrer Stellungnahme zum wiederholten Male darauf hinweisen musste, dass ,,es nicht die Aufgabe der Träger öffentlicher Belange ist, Bebauungspläne zu genehmigen oder abzulehnen“. Denn statt sachdienlicher Hinweise werden immer wieder die planerischen Entscheidungen der Stadt kritisiert und Versuche unternommen, in ihre Planungshoheit einzugreifen.

Monika Michel-Wittig fand zwar auch an der Tonlage der Stadt wenig Gefallen, aber OB Metzger konnte in Sachen der von Stadtplaner Ulrich Braun verfassten Stellungnahme dagegen halten. Selbst Braun in seiner bekannten Langmut sei, so kam zum Ausdruck, hier mal der Geduldsfaden gerissen. Ein Argument, das überzeugte – ist doch Braun tatsächlich kaum aus der Ruhe zu bringen und seine Geduld schier unerschöpflich.

Anders der Brettener BUND, der offenbar zunehmend nicht nur die Ruhe, sondern auch das Maß verliert. Oder wie soll man es erklären, dass im Rathaus jetzt nach einem Vor-Ort-Term in und genauen Prüfungen die Verträge für das viabono-Siegel vorliegen, aber der BUND noch einmal eine Großoffensive gegen die Verleihung des Prädikats an die Melanchthonstadt starten will. Eben unter dem Motto ,,Gut ist, was der Stadt schadet“. Dass von einer Ablehnung von viabono letztlich auch die Bürgerinnen und Bürger betroffen wären, scheint dabei nicht zu stören.

Da gibt es doch die Gleichung von den Scheuklappen – könnte was dran sein. Vielleicht haben die beim BUND den Blick gen Knittlingen verhindert. ,,Ich vermisse den Aufschrei der Naturschützer“‚ stellte nicht nur Gemeinderat Heinz Lang bei der Beratung der Brettener Stellungnahme zum 60 Hektar Gewerbegebiet fest.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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