Verkehrsoffensive gestartet

Spatenstich für großes Straßenbauprojekt – Ortsmitte soll attraktiver werden – Maßnahme als wichtiger Standortfaktor

OBERDERDINGEN. Im Mai war die Zusage aus dem Ministerium gekommen, gestern Vormittag begannen mit dem Spatenstich die Bauarbeiten an der Ortsentlastungsstraße Oberderdingen.
„Es ist zwar ein kalter Novembertag, aber für unsere Gemeinde beileibe kein trüber Tag“, begrüßte Derdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki die Gäste. Zu diesem Ereignis hatten sich bei der Unteren Mühle neben Gemeinderäten, Verantwortlichen der Planungs- und Baufirmen sowie der Bevölkerung auch zahlreiche Vertreter der Politik eingefunden.

„Verkehrswege und Straßen werden immer wichtiger“, sagte Nowitzki. Mit der Ortsentlastungsstraße solle das Derdinger Ortszentrum mit dem historischen Bereich rund um den Amthof vom Verkehr, insbesondere vom Schwerlastverkehr, entlastet werden. Mehr als 10 000 Fahrzeuge am Tag würden gezählt, in zehn Jahren seien bereits mehr als 13 000 zu erwarten. Zum anderen sei die Kreuzung in der Ortsmitte gefährlich geworden. Außerdem habe sich die Aufenthaltsqualität in den Geschäften zunehmend verschlechtert. Bis April 2006 werden die Bauarbeiten an dem 2,2 Kilometer langen Straßenstück voraussichtlich dauern, mit Kreisverkehrsanlagen wird es an die Landstraßen von Bretten und nach Flehingen angebunden. Im Interesse der Einwohner am westlichen Ortsrand werden die Lärmschutzmaßnahmen vorfinanziert und ohne Förderung sofort mitgebaut. Rund 170 000 Kubikmeter Erde müssen bewegt werden, drei Anschlüsse führen in bereits bestehende und später geplante Wohngebiete.

„Gerne die Haushaltsberatungen unterbrochen“, um beim Spatenstich dabei zu sein, hatte nach eigenem Bekunden der baden-württembergische Minister für Verkehr und Umwelt, Stefan Mappus, der zusammen mit dem Wahlkreisabgeordneten Oberderdingens, Franz Wieser, maßgeblich zur Bewilligung des Projektes beigetragen hatte. „Straßenbau ist ein wichtiger Standortfaktor“, so Mappus. Deshalb sei die Zusage für die Oberderdinger Ortsentlastungsstraße nach relativ kurzer Bedenkzeit möglich gewesen, denn in den Straßenbau, vor allem im ländlichen Raum, „wollen wir so viel wie möglich investieren“.

Mappus betonte besonders die schnelle Umsetzung des Projektes. Im Januar 2001 war die Trasse vom Gemeinderat beschlossen worden, der Bebauungsplanentwurf wurde im November 2002 rechtskräftig. Im Dezember 2003 wurde der Zuschuss beantragt und bereits im Mai bewilligt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 6,6 Millionen Euro, aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz-Programm (GVFG) erhält die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro. Eine Überraschung hatten zum Abschluss noch Franz Wieser und Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle parat: Aus dem Ausgleichsstock soll ein weiterer Zuschuss hinzukommen.

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Eine Antwort zu Verkehrsoffensive gestartet

  1. Matthias Menzel sagt:

    Hallo Herr Oberbürgermeister, Sie sind doch sonst von der „schnellen Truppe“. Hier können Sie sich ein Beispiel nehmen, wie man so etwas richtig macht, wenn man nur weiss, was man will. Während in Oberderdingen bereits gebaut wird, ertrinkt Bretten im Verkehr, weil Sie Ihren nicht realisierbaren „Visionen“ nachhängen. Aber vielleicht holt Sie ja die Realität, sprich das Verkehrschaos, auch in Ihrem Wohngebiet bald ein 🙂

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