Regionalverband plädiert für interkommunale Zusammenarbeit

Quelle: Pressemitteilung des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein

Gewerbliche Entwicklung im Raum Bretten
Standortpräferenz für Rüdtwald

Karlsruhe. Die Stadt Bretten und ihr Umland diskutieren derzeit intensiv über die zukünftige gewerbliche Entwicklung der Melanchthonstadt. Zur Auswahl stehen die Erweiterung des Industriegebietes Gölshausen in den Rüdtwald, ein Gelände beim Schwarzerdhof nahe Großvillars und eine Fläche nördlich des Diedelsheimer Dreiecks. Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein präferiert dabei den Standort Rüdtwald. Die neu erschlossene Fläche sollte aber nicht über ca. 22 ha hinausgehen.

Keine der Optionen auf Gemarkung Bretten ist ohne erhebliche Schwierigkeiten realisierbar. Dennoch müssen der Stadt Bretten Entwicklungsmöglichkeiten für den Eigenbedarf in der nächsten Dekade eingeräumt werden, skizzierte Verbandsdirektor Dr. Hager die Situation. Aus der Sicht des Regionalverbandes würde eine auf 20 ha beschränkte weitere gewerbliche Entwicklung im Bereich Rüdtwald trotz der notwendigen Rodungen die noch annehmbarste Alternative darstellen.

Sowohl der Standort Schwarzerdhof als auch der Standort Diedelsheimer Dreieck stehen im Konflikt mit dem gültigen Regionalplan. Es würde entweder eine von Bebauung freizuhaltende Grünzäsur beansprucht oder auf eine wertvolle, im Regionalplan geschützte Ackerfläche zurückgegriffen werden. Auch landschaftliche und siedlungsstrukturelle Aspekte sprechen gegen die vermeintlichen Alternativen. Es kann nicht erstrebenswert sein, neue Siedlungsansätze losgelöst von der bisherigen Bebauung an exponierten Stellen in der freien Landschaft zu platzieren, so Hager. Die neuen gewerblichen Ansätze würden sich nach Ansicht der Regionalplaner erheblich auf das Landschaftsbild und die bestehende Freiraumstruktur auswirken. Auch bei der Abwicklung des Verkehrs ergeben sich bei allen Varianten neue Schwierigkeiten.

Vor einer richtungsweisenden Entscheidung für die weitere Entwicklung im Mittelbereich Bretten sollten aber nach Auffassung des Regionalverbandes auch die Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit ausgelotet und ausgeschöpft werden. Hier bestehen noch erhebliche Potentiale. Die Signale, die von dem Treffen der Stadtoberhäupter von Bretten, Oberderdingen, Sulzfeld, Kürnbach und Zaisenhausen am 29. September ausgegangen sind, bezeichnete Hager als ermutigend.

In dem interkommunalen Gewerbegebiet in Oberderdingen/Flehingen gibt es noch erhebliche Reserveflächen. Die Stadt Bretten kann ihre Kenntnisse und ihr Gewicht bei der Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben in diese Gemeinschaft mit einbringen. Dagegen löst eine Politik der überzogenen Flächenausweisungen einen unsinnigen Wettlauf zwischen den Kommunen aus. Der Dialog unter den Bürgermeistern bietet die Chance zur Bündelung der Kräfte vor Ort. Der Regionalverband wird eine interkommunale Zusammenarbeit unterstützen, die Entscheidungen selbst müssen aber in den örtlichen Gemeinschaften fallen, betone Hager abschließend.

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