Leserbrief : Uneigennützig zum Vorteil der Bürger

Um die Zukunft des Brettener Bürgerarbeitskreises macht sich der Verfasser dieser Zuschrift Sorgen.

Der Bürgerarbeitskreis (BAK) in Bretten, Wohl die einzige und preiswerteste kulturelle Einrichtung, die völlig unabhängig von der Politischen-, Wirtschaftlichen- oder Verwaltungsseite arbeitete, steht auf Wunsch der Verwaltung vor der Auflösung. Quasi eine Sportvereinigung für das Training von Gehirnzellen für zusammenhängendes und konstruktives Denken. Uneigennützig, ehrenamtlich und frei! Vor allem konnte
Jedermann/Frau in Wirklichkeit seine eigene Meinung zum Vorteil der Bürger einbringen und demokratisch abstimmen lassen – frei von jeglichem Fraktionszwang. Auch damit hatte mancher Probleme.

Unter dem Deckmantel der Agenda will man die Initiativen – wie Saalbachwegle oder Randale in der Innenstadt oder andere (über 30 Vorschläge) – die der BAK hervorbrachte, weiterführen. So weit so gut. Allerdings kann die Agenda nicht alle Bereiche, die den Bürger betreffen, abdecken. Denn durch die ausschließliche Einbindung einzelner Mitglieder in der Agenda wird das integrierte Gedankengut in Spezialabteilungen zerschlagen, durch Verwaltungsakten gefiltert und nur noch von der Verwaltung nach eigenem Gusto weiter verfolgt – oder auch nicht.
Der Leidensdruck der Bürger ist wohl noch nicht hoch genug, um die freie und integrierte Denkweise selbst durchzuführen, beizubehalten und vor allem als schätzenswert zu betrachten. Schade, dass sich seit der Badischen Revolution vor über 150 Jahren in dieser Richtung nicht viel geändert hat. Selbst die Thesenanschläge am Melanchthonhaus bestätigen die Defizite in den zwischenmenschlichen Beziehungen, die bis heute noch nicht ausgeräumt wurden – mangels gesunden Menschenverstandes und der Willkür der sogenannten „Obrigkeit“.
Gerade in der heutigen Zeit, wo sich die großen Umbrüche ankündigen, wäre eine solche Institution, wie der BürgerArbeitKreis BAK, von enormer Wichtigkeit.
Franz Cizerle
Bretten

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