Was man so hört
Eine saubere Lösung war der heftig umstrittene Müllglühofen in Gölshausen bestimmt nicht – und das nicht nur für die Umwelt, wie die Gegner des Projekts in der ersten Hälfe der 90er Jahre mutmaßten. Auch die geschäftliche Konstruktion war alles andere als sauber. Das wurde bei einem Prozess vor dem Stuttgarter Landgericht deutlich, in dem Klaus Marbach wegen Vorteilsnahme und versuchter Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurde. Marbach war Geschäftsführer der Entsorgungsgesellschaft AVL, die den Ofen bauen wollte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Marbach von der an dem Projekt beteiligten Firma ISEO des Schrottenentsorgers Werner Telwest 400 000 Mark bekommen hat und darüber hinaus von dem österreichischen Unternehmer Reinhold Göschl -ebenfalls beim Glühofengeschäft dabei -125 000 Mark.
Dass die Machenschaften Marbachs, der 1996 wegen Misswirtschaft fristlos entlassen wurde, ans Licht der Öffentlichkeit gelangt sind, sei auch ein wenig ihr Verdienst, freuen sich nun die Brettener Gegner des Müllofenprojekts.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Schlechte Noten für Favoriten - 1989
- Gölshausen will die Diskussion ankurbeln - 1989
- Hinterm Trauf - 2000