Gölshausen will die Diskussion ankurbeln

Der Ortschaftsrat zum Umgehungsproblem
Ortsvorsteher möchte in Karlsruhe Einfluß nehmen
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Th. Baier

Die öffentliche Diskussion um eine Umgehungsstraße um Bretten und Gölshausen möchte der Gölshäuser Ortschaftsrat neu ankurbeln. „Ich mache mir Sorgen, daß die Sache auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben wird“, sagte Ortsvorsteher Manfred Hartmann in der jüngsten Sitzung am Mittwochabend. In dieser Sitzung hat der Ortschaftsrat einen erneuten Appell zur Beschleunigung des Verfahrens beschlossen.
Das Gremium will nach Karlsruhe fahren und im Regierungspräsidium die Gölshäuser Position deutlich machen. Denn, so wurde am Mittwochabend deutlich, die Gölshäuser fürchten, bei der Verkehrsdiskussion in Bretten nicht gebührend berücksichtigt zu werden und weiterhin ohne eine Umgehungsstraße zu bleiben. Dies vor allem deshalb, weil, wie Ortsvorsteher Hartmann schilderte, der Eindruck bestehe, Bretten wolle gegen Empfehlung aus dem Regierungspräsidium eine Nordumgehung Gölsausens durchsetzen. Ein entsprechender Brettener Beschluß aber, so Hartmann weiter, hätte wenig Chancen, verwirklicht zu werden. Hinweise darauf gebe die Umweltverträglichkeitsprüfung des Regierungspräsidiums, deren Ergebnisse Hartmann vorstellte (siehe unten). Das im Herbst vergangenen Jahres im Brettener Rathaus eingegangene Papier ist bisher nur hinter verschlossenen Türen erörtert worden.

Der Weg, über diese Sache nichtöffentlicht zu beraten, sei nach seiner Überzeugung falsch, meinte der Gölshäuser Ortsvorsteher. „Wenn wir nicht an die Öffentlichkeit gehen, müssen wir lange warten“, sagte Hartmann, der vermutete, in Bretten habe man Angst vor der Reaktion von Bürgerinitiativen.
Hartmanns Ansicht, daß in Bretten derzeit trotz allem eine Nordumgehung verfolgt werde und Gölshausen gegen dieses Vorhaben Stellung beziehen solle, fand keineswegs einhellige Zustimmung im Ortschaftsrat und bei Vertretern Gölshäuser Bürgerinitiativen. So warnte Peter Neumaver davor, von Gölshäuser Seite wieder in die Trassendiskussion einzusteigen. Und es sei auch nicht sinnvoll, nach Karlsruhe zu fahren. „Der Hebel muß in Bretten angesetzt werden.“ Während Neumayer mahnte, man solle nicht jetzt unnötigen Konfliktstoff schaffen, meinte der Ortsvorsteher, mit Ruhigsein und Stillverhalten der Gölshäuser müsse endlich Schluß sein.

Zu diplomatischem Vorgehen riet Stadtrat Kleiber dem Ortschaftsrat, wenngleich die Gölshäuser Ziele aggressiv verfochten werden sollten. Und Stadtrat Biermann machte klar, daß die Zeit für die Entscheidung dränge. „Wenn die Sache erst in den Wahlkampf reinkommt, können wir sie vergessen.“
Über den Beschlußantrag, den der Ortsvorsteher vorgelegt hatte, wurde längere Zeit diskutiert. Dem in einigen Punkten geänderten Papier stimmten schließlich drei der vier anwesenden Ratsmitglieder zu.

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