Fußgängerzone für Melanchthonstadt:
Weihnachtsmarkt ’86 soll auf neuer Fläche stattfinden
BRETTEN. Mit 2,5 bis drei Millionen Mark Kostenaufwand rechnet die Stadt Bretten bei der Ausgestaltung des Bereiches Melanchthonstraße, Marktplatz mit Einmündung der Pforzheimer Straße und Weisshofer Straße zu einer ansprechenden Fußgänger- und Einkaufszone. Dies teilte OB Metzger bei der Preisverleihung des Realisierungswettbewerbs „Fußgängerzone Bretten“ vor zahlreichen Kommunalpolitikern und interessierten Bürgern im Rathaus mit.
„Der Wettbewerb hat unsere Vorstellungen voll zufriedengestellt und uns bei dem wichtigen Zukunftsthema, dem Einstieg in die Erhöhung der Attraktivität der Kernstadt Bretten, ein gutes Stück vorangebracht“ führte das Stadtoberhaupt aus und dankte dem Preisgericht unter Vorsitz des Garten- und Landschaftsarchitekten Professor Robert Mürb, sowie allen Wettbewerbsteilnehmern.
Die Melanchthonstadt habe im angesprochenen Bereich ihren mittelalterlichen Charakter erhalten können, meinte Metzger und betonte, daß gerade diese Strukturen aufgewertet werden sollen. Eine große Zahl der eingereichten Architektenvorschläge habe diesem Gedanken „mit ruhiger Zurückhaltung bei Gestaltung und Veränderung der Straßen und Plätze“ Rechnung getragen.
„Wir wollen diese Fußgängerzone jetzt rasch realisieren und auch die notwendigen Infrastrukturen schaffen“, erklärte der Oberbürgermeister. Zusätzliche Parkplätze seien einzurichten,
Landes- und Bundesstraßen, die den Marktplatzbereich noch immer tangieren, sollen an der Altstadt vorbeigeführt werden.
Nach der Ausstellung aller preisgekrönten Planungen und der Durchführung einer Bürgerversammlung beabsichtigte er, OB Metzger, Anfang Juni einen Gemeinderatsbeschluß herbeizuführen, „wobei eine Orientierung an den mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwürfen erfolgen kann“.
Über den ohnehin beabsichtigten Nachtragshaushalt sei die Finanzierung des Bauabschnittes Marktplatz sicherzustellen, so daß Ende September mit den baulichen Maßnahmen begonnen werden dürfte. „Der Weihnachtsmarkt ’86 wird auf der neugestalteten Fläche durchgeführt“ verkündete Metzger optimistisch. Wichti sei dabei, daß auch zusätzliche Privatinitiative greife und der Einzelhandel bei der Gestaltungvon Gebäudekulissen und Fassaden mitziehe. Man wolle innerhalb dieser Gemeinschaftsaufgabe ohne Scheu „Architektursünden der Vergangenheit“ durch Rückbau beseitigen und eine hohe Qualität der Stadträume wiederherstellen.
Von den eingereichten Arbeiten wurden fünf mit Geldpreisen zwischen 18 000 und 5500 Mark bedacht, vier weitere wurden zu je 3500 Mark von der Stadt Bretten angekauft. Mit dem ersten Preis zeichnete OB Metzger den Leonberger Gartenarchitekten Gerolf Eppinger aus, einen zweiten Preis erhielt die Brettener Architekten-Arbeitsgemeinschaft Alexander Ketzel.
uh