Ten Brinke Bertram darf an der Sporgasse bauen

Stadträte finden Siegerplan „ambitionierter und wirtschaftlicher“/ Keine Auskunft über Kosten für die Stadt
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Von unserem Redaktionsmitglied Christina Zäpfel
Bretten. „Ambitionierter und wirtschaftlicher“ – das waren die Kriterien für die Brettener Stadträte, als sie sich in ihrer Sitzung einstimmig für den Sporgassenentwurf der Firma Ten Brinke Bertram Projektentwicklung entschieden. In nichtöffentlicher Ausschuss-Sitzung und in einer nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung vorab nahmen sich die Räte noch einmal die Pläne vor, bevor Wirtschaftsförderer Frank Bohmüller der Öffentlichkeit die Details beider Investoren erläutertete. Das vielleicht interessanteste Detail allerdings blieb den Zuhörern verborgen. Auch auf Nachfrage der BNN wollte sich Bürgermeister Willi Leonhardt gestern nicht dazu äußern, welche Kosten auf die Stadt zukommen, wenn der Investor sein 25-Millionen-Euro-Projekt verwirklicht. Auch über deren Größenordnung gab es keine Auskunft.

Man trete jetzt erst in konkrete Verhandlungen, bat Leonhardt um Verständnis. Allerdings ließen die Kommentare der Stadträte erahnen, dass genau dieser Punkt bereits mitentscheidend war, letztlich für den niederländischen Investor zu votieren und dem anderen Bewerber, der Firma Sepa, eine Absage zu erteilen.

Einigkeit herrschte bei Oberbürgermeister Martin Wolff und den Stadträten, die mehrfach von einer „historischen Chance“ (Wolff) und „einer der wichtigsten Entscheidungen seit Langem“ (CDU–Sprecher Michael Nöltner) sprachen. Ten Brinke Bertram plant mit einer Verkaufsfläche von 6 800 Quadratmetern, Sepa plante 5 500, dazu kommen bei Ten Brinke eine Tiefgarage mit 330 Stellplätzen, sowie 20 Wohneinheiten. Ein besonderes städtebauliches Element sei die Erweiterung des Stadtparks auf dem Dach des neuen Einkaufszentrums am östlichen Ende des heutigen Sporgassenparkplatzes. Ein westlicher dreigeschossiger Gebäuderiegel mit einer Tiefgarageneinfahrt und zwei neue Gebäuden anstelle des alten Kaufhauses Schneider komplettieren das Ensemble. Mittels Brücken über die Sporgasse werden die Gebäude an der Weißhoferstraße mit dem großen Baukörper auf dem heutigen Parkplatz verbunden. Vor dem ehemaligen Schneider soll in der Weißhoferstraße ein neuer kleiner Freiplatz entstehen. „Wir sind mit potenziellen Mietern in Verhandlungen“ sagte Heiko Betraum, der Mitgesellschafter des siegreichen Investors. Auch er hält sich über die Kosten bedeckt, die auf die Stadt zukommen könnten. Bertram ist – anders als Leonhardt – der Meinung, dass es eines neuen oder veränderten Bebauungsplans für das gesamte Gelände bedarf. „Wir müssen ein qualifiziertes Baurecht bekommen“, so Bertram.

Er rechnet mit einem Baubeginn in frühestens zwölf Monaten, bis dahin müssen er und die Stadt über die detaillierte Ausgestaltung der Sporgasse einig werden. Als Entscheidungsgrundlage liegt der Stadt ein neues Einzelhandelskonzept vor, das jetzt einen Monat lang im Rathaus öffentlich einsehbar ist. Die Stadt wolle sich für die Verhandlungen zudem einen rechtlichen Berater ins Haus holen.

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