OB-Wahl: Wo bleiben die Kandidaten?

Brettener Parteien halten sich noch bedeckt / Wahlleiter Paul Metzger liegt eine neue Bewerbung vor
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Gastwirt Ingo Jäger, lange Zeit einziger Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters, hat Konkurrenz bekommen: „Bei uns hat sich ein weiterer Kandidat, ein Brettener, gemeldet und seine Unterlagen eingereicht“, sagte Wahlleiter Paul Metzger den BNN auf Anfrage. Indes: „Wir nennen keine Namen. Das müssen die Bewerber schon selbst machen – oder uns autorisieren.“ Zudem wisse er von „fünf Personen“, berichtet Metzger weiter, die „nachgewiesenes Interesse“ an einer Kandidatur hätten. Ein Beweis dafür sei die Tatsache, dass sie die notwendigen Unterschriftenlisten bei ihm angefordert hätten. (Siehe Kommentar „Herumeiern“.)

Ein potenzieller Bewerber meldete sich am Freitag bei den BNN: Er habe „diese Herumtaktiererei satt“ und werde deshalb ebenfalls seinen Hut in den Ring werfen. Zurzeit sei er dabei, die für die Bewerbung erforderlichen 50 Unterschriften zu sammeln, erklärte der Mann aus Bretten, der vorab aber seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Die Brettener Parteien halten sich mit klaren Aussagen noch zurück: „Wir haben inzwischen einen Kandidaten gefunden“, erklärt Michael Nöltner, Chef der Brettener CDU-Fraktion, „aber wir wollen ihn erst in zwei, drei Wochen der Öffentlichkeit präsentieren“.

Er selbst werde definitiv nicht kandidieren, stellt Nöltner klar: „Wir haben uns in den letzten Monaten sehr mit dieser Frage beschäftigt, doch dann haben wir uns gesagt: Wenn es einen gibt, der noch bessere Chancen hat, dann nehmen wir den.“ Für ihn selbst sei nur eines von vornherein klar gewesen: „Ich will, dass das bürgerliche Lager den Brettener Oberbürgermeister stellt.“

Bei der SPD wird nach Aussage von Fraktionssprecher Heinz Lang „zurzeit noch sondiert“. Es habe mehrere Personen gegeben, bei denen man sich eine Kandidatur hätte vorstellen können. Nun prüften sowohl die Brettener SPD-Oberen als auch die Interessierten, ob es passen könnte. „Wir gehen davon aus, dass in absehbarer Zeit etwas Konkretes herauskommt“, erklärt Lang, der die in einem Brettener Wochenblatt zu lesende Vermutung, die SPD habe sich bereits auf einen Kandidaten festgelegt, als „absoluten Quatsch“ bezeichnete.

Grünen-Fraktionssprecher Otto Mansdörfer hat nach eigenem Bekunden in den vergangenen Monaten ebenfalls einige Gespräche geführt – auch mit parteilosen Interessenten. „Wir messen das Potenzial eines Kandidaten daran, wie gut seine Ideen für die Entwicklung der Stadt sind“, gibt Mansdörfer dabei die Grundrichtung vor. Es seien Leute auf die Grünen zugekommen, es habe aber auch vonseiten der Partei Bemühungen gegeben, den ein oder anderen als Kandidaten zu gewinnen.

Für die Freien Wähler, die mit der Liste unabhängiger Bürger eine Fraktionsgemeinschaft bilden, sei es „in erster Linie wichtig, dass ein Bewerber Verwaltungserfahrung hat“, erklärt FWV-Vorsitzender Bernd Diernberger. Das sei bei einem der Fall, der sich nun noch überlege, ob er antreten solle. Mit dem CDU-Kandidaten habe es ebenfalls bereits Gespräche gegeben; ein SPD-Mann werde sich in den nächsten Tagen bei den Freien Wählern einfinden. „Wir sprechen mit allen. Es geht schließlich um die Zukunft Brettens.“

Die Liberalen haben zuletzt „mit zwei interessierten Herren“ Gespräche geführt, berichtet Brettens FDP-Chefin Karin Gillardon. Beide gehörten nicht der Partei an, hätten aber gute Voraussetzungen für das Amt. In den nächsten Wochen würden die Partei und die Vereinigung Brettener Unternehmen (VBU) noch beraten. Sicher sei aber: Vor der Bundestagswahl werde es keine Aussage geben, wen die FDP im OB-Wahlkampf unterstützt.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu OB-Wahl: Wo bleiben die Kandidaten?

  1. äth. sagt:

    Vielleicht mit einem sprachverwandten anderen Ausdruck:

    DER SCHON WIEDER! 🙁

  2. Gust. sagt:

    Höchstwahrscheinlich doch während der 23 1/2 Amtsjahre?

  3. Gust. sagt:

    Es ist für mich durchaus vorstellbar, dass sich sowas nach Amtsantritt vor 23 1/2 Jahren im Brettener Rathaus abgespielt haben könnte.

  4. jos.pr. sagt:

    Hoffentlich geht die OB-Wahl nicht so aus.

    Der Gewählte kommt nach Hause und sagt stolz zu seiner Frau: Du hast es noch nicht bemerkt, aber ich bin Gott ähnlich…

    Wie kommst du darauf? fragt die Frau.

    Jeder, der mich im Rathaus gesehen hat, rief sofort: O mein Gott!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert