Wahlgeheimnis

THILO KAMPF
Nur noch knapp drei Wochen bleiben möglichen OB-Bewerbern, sich offiziell zu erklären. Immerhin: Vier Kandidaten haben sich bereits aus der Deckung gewagt, präsentieren sich den Bürgern und sagen ihnen offen, was sie in Bretten bewegen wollen. Das Unbegreifliche ist aber, dass sich auch nach Ende der Sommerferien die Wunschkandidaten der großen Parteien noch immer nicht erklärt haben. Das führt dann dazu, dass großmäulige Wichtigtuer immer wieder Namen ins Spiel bringen und wild herumspekulieren.

Man muss sich wirklich fragen, ob das Amt des Oberbürgermeisters der Großen Kreisstadt so unattraktiv ist. Der ein oder andere potenzielle Bewerber will erst noch weitere Gespräche führen, um möglichst eine breite Mehrheit der Rats-Fraktionen hinter sich zu bringen. Die Parteien eiern weiter herum, anstatt ihren Leuten zu sagen: Geht jetzt an die Öffentlichkeit, wir unterstützen euch!

Einen nachvollziehbaren Grund für diese Geheimniskrämerei gibt es nicht. Oder hat da jemand den Begriff „Wahlgeheimnis“ falsch verstanden? Schließlich wird der Oberbürgermeister von den Bürgern gewählt, nicht von Parteien und nicht vom Gemeinderat.

Die Brettener Bürger möchten nun wirklich bald wissen, woran sie sind, wollen alle Kandidaten (und vielleicht auch Kandidatinnen) kennenlernen, um sich dann eine Meinung zu bilden, von wem sie die nächsten acht Jahre lang regiert werden wollen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

• Leserbrief : Nicht umweltpreiswürdig - 2002
• Leserbrief : Möchte nicht in Scheinwelt leben - 2003
• Zu dick, zu dünn, zu hoch oder zu klein? - 2007