Metzger: „Ich rechne mit acht OB-Bewerbern“

Wunschkandidaten der Parteien halten sich bedeckt
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Langsam, sehr langsam kommt Bewegung in den OB-Wahlkampf: Zwar liegen Wahlleiter Paul Metzger bis dato nur die Bewerbungen von Ingo Jäger, Andreas Henning, Martin Wolff und Frank Goutier vor, doch könnte sich diese Zahl bis zum 12. Oktober noch deutlich erhöhen: „Ich rechne ernsthaft mit acht OB-Bewerbern“, erklärt Metzger. (Siehe auch Kommentar „Wahlgeheimnis“.)

Zu denen, die derzeit in der Stadt „gehandelt“ werden, zählt der Bürgermeister der Gemeinde Leingarten, Ralf Steinbrenner. „Ich wurde von der CDU und der FDP angesprochen, ob ich mir dieses Amt vorstellen könnte“, sagt Steinbrenner, „doch ich bin noch in der Entscheidungsphase“. Der 37-Jährige gehört nach eigenem Bekunden keiner Partei an und sitzt für die Freien Wähler im Kreistag des Landkreises Heilbronn.
Dass Steinbrenner „der Kandidat der CDU“ ist, räumt inzwischen auch Michael Nöltner, Chef des christdemokratischen Stadtverbandes und der Gemeinderatsfraktion gegenüber den BNN ein. „Wir wollten aber erst dann an die Öffentlichkeit gehen, wenn sich unser Wunschkandidat erklärt hat.“ Dann aber habe er „die volle Unterstützung der Brettener CDU“, so Nöltner weiter. Für den „sehr unwahrscheinlichen Fall“, dass der Hoffnungsträger der CDU in letzter Sekunde doch Nein sagt, könnte sich Nöltner auch eine eigene Kandidatur als OB vorstellen.

Auch die SPD hat inzwischen einen Wunschkandidaten – den Bürgermeister von Meckesheim und Mönchzell, Hans-Jürgen Moos. „Der macht einen sehr guten Eindruck“, sagt der Brettener SPD-Vorsitzende Lillo Chianta. Und auch für SPD-Fraktionschef Heinz Lang kommt Moos „meinen Vorstellungen von Politik für Bretten sehr nahe.“
Der Hochgelobte – ebenfalls 37 Jahre alt – will seine Entscheidung davon abhängig machen, wie die Gespräche mit anderen Parteien und Gruppen in der Stadt verlaufen. Im Gegensatz zu kursierenden Gerüchten bekleide er übrigens „kein Parteiamt“, sondern sieht sich als „überparteilich und nur dem Wohl der Bürger verpflichtet“.

Bereits entschieden hat sich dagegen der Wunschkandidat der Freien Wähler (FWV): „Nachdem Martin Wolff jetzt auch offiziell erklärt hat, zu kandidieren, hat er unsere volle Unterstützung“, sagt FWV-Vorsitzender Bernd Diernberger. „Wir haben uns auch mit Bewerbern der anderen Parteien unterhalten, aber wir waren uns einig: Martin Wolff ist unser Mann.“
Eine Frau wollten die Grünen ursprünglich ins Rennen schicken: „Wir hatten eine Bewerberin aus dem südbadischen Raum“, berichtet Stadtrat Harald Müller, „doch die hat dann kurzfristig wieder abgesagt“. Nachdem auch Fraktionschef Otto Mansdörfer Überlegungen, selbst anzutreten, wieder verworfen habe, würden die Grünen nun mit allen daran interessierten Kandidaten Gespräche führen. „Wir haben dazu einen Fragenkatalog entwickelt“, erklärt Müller, „und wer unseren Vorstellungen grüner Politik am nächsten kommt, den unterstützen wir dann.“

Im Prinzip festgelegt haben sich die Brettener Liberalen: „Wir werden am Wochenende beschließen, mit welchem Bewerber wir in den OB-Wahlkampf ziehen“, erklärt FDP-Chefin Karin Gillardon. Sie gehe aber „sehr davon aus, dass der Vorstand der Empfehlung folgt, Ralf Steinbrenner zu unterstützen.“ Spätestens am Montag werde der dann auch seine Unterlagen bei Wahlleiter Metzger abgeben.

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4 Antworten zu Metzger: „Ich rechne mit acht OB-Bewerbern“

  1. volk..zerb. sagt:

    Wer mit etwas rechnet, der kann sich auch echt verrechnen! 🙁

  2. Hein sagt:

    Nach dem hohen Schuldenstand der Stadt Bretten ist es hier mit dem rechnen nicht weit her! 🙁

  3. P.-G. sagt:

    Wird ein OB nicht vom Wahlleiter gewählt? 🙂

  4. -Dis. sagt:

    Ein bisher grandioses Kandidaten-Karussell!

    Was hat die Persönlichkeitswahl des Oberbürgermeisters durch die Brettener Bürgerinnen und Bürger mit den Fraktionen und deren Parteien zu tun?

    Wir sind in keiner Kommunalwahl!

    Oder wird in Bretten der OB von den Fraktionen gewählt?

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