Kreistag beschließt Neubau für Brettener Rechbergklinik

Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe hat in seiner öffentlichen Sitzung in Stutensee mit großer Mehrheit beschlossen, die Rechbergklinik in Bretten als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung zu erhalten. Das bestehende Krankenhaus soll für rund 50 Millionen Euro einen Neubau mit 125 Betten erhalten. Ein Gutachten hatte für den Wegfall der Brettener Rechbergklinik die Gefährdung des hohen Standards der medizinischen Versorgung im Landkreis Karlsruhe festgestellt. Noch völlig unklar ist, wer dass 125 Betten Haus mit OP-Bereich und Kreissaal finanziert.

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14 Antworten zu Kreistag beschließt Neubau für Brettener Rechbergklinik

  1. ghg sagt:

    @ fc am 4. Juni, 2012

    Antwort auf Warum? Warum? Warum?

    Die Frage kann man nur mit „Warum es nicht sein muss“ beantworten!

    I. Durch das zweifelhafte Bauvorhaben werden weder nachhaltig die Betriebskosten gesenkt noch die Effizienz der Leistungserbringung gesteigert. Zur Verbesserung der Beschäftigtenlage trägt es ebenso nichts bei, weil die Hälfte aus betrieblichen Gründen wegen der drastischen Bettenreduzierung entlassen werden wird.

    II. Es ist sehr zweifelhaft, ob zukünftig die Richtwerte für einen angemessene Bettennutzung in der Chirurgie und der Inneren Medizin von derzeit 82% erreicht werden können.

    III. Im Übrigen stuft die Krankenhausplanung eine Entfernung von 20 Kilometern bis zum nächsten Krankenhaus für noch zumutbar ein. Im Klartext: Bruchsal, Mühlacker und Pforzheim bieten sich an. 125 potentielle Patienten sind unproblematisch aufzunehmen.

    Der eigentliche Zielkonflikt besteht doch nicht in der Erreichbarkeit, sondern im bestehenden Unterschied zwischen zentralen leistungsfähigeren Einheiten (Bruchsal, Mühlacker, Pforzheim) und möglichst wohnortnaher Versorgung im „Mini“-Kreiskrankenhaus von 125 Betten für geplante rausgeworfene 50 Millionen Euro!

  2. fc sagt:

    Bis jetzt konnte ich nirgendwo nachlesen warum überhaupt die bisherige Rechbergklinik nicht, so wie sie ist (Instandsetzungen vorausgesetzt), bestehen bleiben kann. Und wenn es wirklich sein müsste, könnte man sie verkleinern und den Rest sinnvoll nutzen.
    Was passiert mit diesen Räumlichkeiten nach dem Neubau?
    Wird der gesamte Komplex abgerissen?
    Alle wesentlich älteren Krankenhäuser (Bruchsal, Baden-Baden , Karlsruhe etc.) werden renoviert – nur nicht Bretten!
    Warum? Warum? Warum?…

  3. G. H. sagt:

    Wofür wurden Gutachten in Auftrag gegeben, wenn gewählte Politiker als Vertreter der Landkreisbewohner doch alles besser wissen – Sach- und Fachwissen dank Wahlamt?

    Da lassen sich die Ausgaben dafür doch gleich sparen! Die Kosten sind zu veröffentlichen, um die Landkreisbewohner von ihrer Notwendigkeit zu überzeugen!

  4. G. H. sagt:

    Amtsblatt der Gemeinde
    Gondelsheimer Mitteilungen
    Jahrgang 2012 Freitag, 01. Juni 2012 Nummer 22-23

    Zitate aus der Rede:
    Bürgermeister und Kreisrat Markus Rupp in der Kreistagssitzung am 24. Mai 2012 in Stutensee zum „Neubau der Rechbergklinik Bretten“

    …und sie lässt 400 Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz bangen…

    …Aber nicht Gutachten entscheiden, sondern wir als gewählte Vertreter der Landkreisbewohner. Und zwar orientiert an den Belangen der Menschen…

    …Unser Traum von einer schwarzen Null im Betriebsergebnis durch die Zusammenarbeit mit der „Regionalen Klinikholding“ scheint endgültig geplatzt…

    …Für einen Großteil der Einwohner im Mittelbereich Bretten, für bis zu 60.000 Menschen wäre ein Krankenhaus dann nicht mehr in einem Zeitraum von 20 Minuten erreichbar…

    …Denn das Ergänzungsgutachten hat eine augenscheinliche Schwäche. Es wurde darin eben nicht berücksichtigt, dass eine Schließung Brettens die Verlagerung von Patientenströmen von rund 50% nach Bruchsal zur Folge hätte, was dort wiederum zu Raumbedarf führen würde…

    Gegenargumente

    1. Nach Fertigstellung wird die Hälfte der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren.

    2. Schwarze oder rote Nullen wird es auf mittlere oder lange Sicht im Betriebsergebnis nicht geben.
    Anm.: In der Kreiskrankenhauspolitik scheinen sie jedoch segensreich für die Belange der Menschen einzutreten.

    3. Krankenhäuser in Bruchsal, Mühlacker und Pforzheim sind innerhalb von 20 Minuten erreichbar.
    Anm.: Es kommt nur darauf an, welches Fahrzeug bzw. Verkehrsmittel benutzt wird (Fahrrad, Moped, Motorroller, Motorrad, Quad, PKW, LKW, Bus, Bahn, Rettungshubschrauber).

    4. Bei einer Schließung von Bretten wird ein 50%-iger Patientenstrom nach Bruchsal unterstellt, was zu unlösbarem Raum-Mehrbedarf führen würde.
    Warum? Wo Mühlacker und Pforzheim ziemlich gleich weit entfernt sind!

    5. Die stärkste, weil Heiterkeit erregende Aussage ist diese:
    Aber nicht Gutachten entscheiden, sondern wir als gewählte Vertreter der Landkreisbewohner. Und zwar orientiert an den Belangen der Menschen.
    Warum denn überhaupt Gutachten, wenn man sich als Entscheider so selbstgefällig und wichtigtuerisch über diese hinwegsetzt?

  5. ghg sagt:

    Ergänzung zu meinem Kommentar am 31. Mai, 2012

    …“Die Rechbergklinik für ca. 30 000 Einwohner plus Umland. Obwohl in Bruchsal, Heilbronn und Pforzheim leicht erreichbare Krankenhäuser vorhanden sind.“…

    Zusätzlich für gute Erreichbarkeit zu nennen ist das Kreiskrankenhaus Mühlacker.

    Entfernungen:
    Bruchsal 17 km
    Heilbronn 48 km (mit dem Auto völlig unzumutbar, weil viel zu weit entfernt!)
    Mühlacker 16 km
    Pforzheim 18 km

  6. h - z sagt:

    …und auch ein Zeichen, dass der Mensch im Vordergrund steht und nicht immer die reine Wirtschaftlichkeit.“…
    OB Martin Wolff

    Das abgedroschene Zitat wirkt aufgesetzt, weil bei einer kommunalen Schuldenpolitik – wie in Bretten – der Mensch keinesfalls im Vordergrund steht!
    Jedoch zum Ausgleich der Schulden schon!

  7. ghg sagt:

    Die Stadtklinik Baden-Baden mit ihren 380 Betten wird für 14,5 Millionen Euro umgebaut (neue OP-Säle). Hier wird die zukünftige demografische Entwicklung – wachsende Zahl von älteren Menschen – berücksichtigt.

    Im Landkreis Karlsruhe wird ein Klinikneubau für 50 Millionen Euro beschlossen, um die Bettenzahl von 240 auf 125 Betten zu reduzieren.
    Die dortige demografische Entwicklung wird völlig außer Acht gelassen. Möglich, dass sie es dort nicht geben wird?

    Die Stadtklinik Baden-Baden steht in einer Stadt von mehr als 50 000 Einwohnern plus Umland. Die Rechbergklinik für ca. 30 000 Einwohner plus Umland. Obwohl in Bruchsal, Heilbronn und Pforzheim leicht erreichbare Krankenhäuser vorhanden sind.

    Im Krankenhausvergleich (Betriebsvergleich) scheint der Neubau der Rechbergklinik bei allem Wohlwollen eine widersinnige Investition zu werden.

    Was soll´s – Die Steuerzahler werden es schon richten!

  8. G. H. sagt:

    Brettener Woche 30. Mai 2012

    „Damit wurde für die Klinikpolitik im Landkreis ein Zeichen gesetzt – und auch ein Zeichen, dass der Mensch im Vordergrund steht und nicht immer die reine Wirtschaftlichkeit,“ sagte Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff nach der Sitzung.

    Eine wundervolle zu Herzen gehende formulierte populistische Aussage, die genau das Gegenteil von dem beschreibt, was die Große Kreisstadt Bretten und der Landkreis Karlsruhe langjährig vor sich herschieben: Ihren Schuldenberg!
    Und mit diesen Schuldenbergen steht „der Mensch im Vordergrund“?

    Gemeindeordnung und Landkreisordnung schreiben vor, die Haushaltswirtschaft sparsam und wirtschaftlich zu führen, d.h. mit öffentlichem Geld – dem der steuerzahlenden Gemeinde- und Kreisbürger/-innen – verantwortungsvoll umzugehen.

    Wenn der Mensch (zumindest in Bretten) tatsächlich im Vordergrund stehen würde, dann müsste der Brettener Gemeindehaushalt schuldenfrei sein. Dann müsste der von Herrn Wolff zitierte Mensch gerade nicht für mehrheitlich beschlossene regelmäßige Kreditaufnahmen einstehen.

    Mit strammen populistischen Aussagen lässt sich eine solide Krankenhauspolitik sicherlich nicht in Aussicht stellen.

  9. h - z sagt:

    Der Bericht über die Kreistagssitzung wurde mit einem Foto angereichert.
    Zwei Brettener Kreisräte sind zu erkennen. Sie werden mit „Ja“ gestimmt haben. Unabhängig davon, was an Schulden auf die Kreisbürger zukommen wird.
    In Bretten wurde eine kommunale Schuldenpolitik nachweislich über 24 Jahre betrieben. Und weiterhin wird davon auch nicht so richtig Abstand genommen!

  10. seher sagt:

    Lasst doch die Träumer weiter machen…
    Das ganze Geld(System) wird in dieser Form m.E. nicht einmal die Planungsphase für den Neubau überstehen. Und dann können auch nicht die Entscheider bezahlt werden…
    Und das ist gut so.

  11. ghg sagt:

    @ johbec am 28. Mai, 2012

    Wenn eine derartige Kreiskrankenhaus-Politik wirklich überzeugen soll, dann muss wohl die Mehrzahl der Kreisräte ausgetauscht werden. Leider geht das nicht! Allein deren Absichtserklärungen stiften Wirrwarr!

    Warum?

    Weil bei denen der Begriff „Projektion“ als Fremdwort missverstanden wurde. Anders ist die mehrheitliche Abstimmung nicht begreifbar!
    Doch als „Stimmvieh“ schon eher!

  12. johbec sagt:

    Wenn es da u.A. heißt: „Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe hat in seiner öffentlichen Sitzung in Stutensee mit großer Mehrheit beschlossen, die Rechbergklinik in Bretten als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung zu erhalten.“… dann ist das im Grunde richtig wiedergegeben, jedoch wird verschwiegen, daß es in Sachen – Ausrichtung – eigentlich keinerlei konkrete Projektion erkennbar war, weiter heißt es: „Das bestehende Krankenhaus soll für rund 50 Millionen Euro einen Neubau mit 125 Betten erhalten. … Wegfall … hohen Standards der medizinischen Versorgung im Landkreis Karlsruhe festgestellt.“ Dies ist so nicht richtig, vielmehr wurde genau anders herum argumentiert, nämlich es würde dem Standard des Kreises gemäß eben nicht abträglich sein wenn die Klinik nicht neu gebaut würde. Leider – wie ich bereits bemerkte – wurde keine vernünftige Projektion erkennbar und dies bei immerhin mindestens 50 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang wage ich einmal eine Prognose in Sachen Projektion:

    1.Geriatrische Ausrichtung in Verbindung mit einer Palliativstation – welche bereits besteht – ; 2.Not – OP auch für Unfälle in der direkten Nähe mit einer Station einschl. Intensivbetten – welche ebenfalls bereits besteht -; 3.Schlaganfallstützpunkt zur Erstversorgung welcher ebenfalls bereits besteht. 4.Laboreinheit – bereits vorhanden – wird vermutlich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zumindestens Teil – privatisiert.

    Wer also immer noch meint eine komplette Grundversorgung wird überhaupt möglich sein, wird sicherlich davon Abstand nehmen müßen, da diese Entwicklung sich bereits seit dem Jahr 2005 abgezeichnet hat und bereits eingeleitet wurde.

  13. h - z sagt:

    Vernünftig: Erhalt der Rechbergklinik – ja 🙂
    Unvernünftig: Neubau – nein 🙁

    Nach Fertigstellung wird die Belegschaft um die Hälfte gekürzt. Die Bauhandwerksbetriebe haben dann am Neubau verdient. Und die Steuerzahler haben das exklusive Investitionsvergnügen auf lange Jahre mit Zins und Tilgung sowie die vorausgesagten anfallenden jährlichen Defizite dieses Mini-Krankenhauses zu bezahlen.
    So scheint alles in bester Ordnung.

    Hierhin passt ein Satz auf den Beschluss der Befürworter: Besonders mit – öffentlichem – und auch mit eigenem Geld spielt man nicht!

  14. ghg sagt:

    Noch völlig unklar ist, wer den Neubau finanziert?
    Eine sehr seltsam anmutende Frage!
    Natürlich die allseits bereite Melkkuh: Die Steuerzahler im Kreis Karlsruhe und die Steuerzahler des Landes Baden-Württemberg!

    Eigentlich hätten die Volksvertreter zu bezahlen, die das bombastische und völlig überflüssige bauliche Gebilde beschlossen haben!

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