Zoll und Polizei fahren bei Deuerer vor

„Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ überprüft Personal
Befragung erfolgt während der Produktion
Von unserem Redaktionsmitglied Joachim Schultz
Bretten. Besuch von Beamten des Hauptzollamts Karlsruhe bekam gestern Morgen die Firma Tiernahrungsmittel Deuerer in Rinklingen. Rund 30 Beamte, die der Abteilung „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ im Hauptzollamt angehören, nahmen eine „verdachtsunabhängige Prüfung vor“, so die Sprecherin der Einsatzleitung. Zum Ergebnis der etwa zwei Stunden dauernden nicht angemeldeten Überprüfung des Personals wollte die Sprecherin auf Anfrage dieser Zeitung nichts sagen.

Kurz vor 8 Uhr fuhren die Zoll-Fahrzeuge und Streifenwagen des Brettener Polizeireviers am Haupteingang der Deuerer-Fabrik an der Rinklinger Straße vor. Die Zollbeamten betraten das Werksgelände und verteilten sich im Gebäude, unterdessen postierten sich sicherheitshalber acht Kollegen von der Brettener Polizei an einigen Stellen, so dass am Anfang des Einsatzes möglichst niemand unbemerkt das Firmengelände verlassen konnte.

Es folgte ein routinemäßiges Vorgehen. In mehreren Gruppen fingen die Zöllner an, jeden Beschäftigten an seinem Arbeitsplatz einzeln zu befragen und die Personalien aufzunehmen. „Die Kontrollen laufen so ab, dass der Produktionsablauf im Werk während der Befragung nicht gestört wird“, betont die Sprecherin der Einsatzzentrale.

Bei den Kontrollen der Firmen durch das Hauptzollamt geht es zum einen darum, zu prüfen, ob alle Arbeitnehmer angemeldet und im Besitz gültiger Arbeitspapiere sind, zum anderen möchte der Zoll wissen, ob das Unternehmen die erforderlichen Sozialabgaben abführt. Laut Sprecherin erfolgt anschließend mit den bei der Mitarbeiter-Befra-gung zusammengetragenen Informationen ein Abgleich mit den entsprechenden Unterlagen des Unternehmens. „Dieses Vorgehen ist stets gleich. Ob Kneipe, Kleinbetrieb oder Großunternehmen, die Firmengröße spielt dabei keine Rolle.“ Der größte Teil der Datenüberprüfung erfolge in der Karlsruher Dienststelle. Details zum Ablauf der einzelnen Kontrollen dürften nicht an die Öffentlichkeit gelangen, hebt die Sprecherin hervor.

Firmenchef Helmut Deuerer traf gegen 9 Uhr in seinem Unternehmen ein – die Zöllner steckten zu der Zeit noch mitten in der Überprüfung. Von seinem Büro aus habe er die Routinekontrolle angeguckt.
Die Kontrolle der etwa 300 Beschäftigten am Rinklinger Standort sei ohne Beanstandung abgelaufen, sagt Deuerer. „Ich habe das nun zum dritten Mal miterlebt. Das ist jedes Mal ein Krampf.
Hier haben sie noch nie etwas gefunden. Am Ende der Kontrolle haben sich die Leute vom Zoll mit einem Dank für die gute Zusammenarbeit verabschiedet.“

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6 Antworten zu Zoll und Polizei fahren bei Deuerer vor

  1. Siegb. Querf. sagt:

    @ spezi

    Kann am Drei-Schicht-Betrieb liegen:

    Vielleicht 1000 : 3 = 300 Arbeiter + 33 Angestellte + 1 Pförtner? 🙂

  2. mm sagt:

    @ spezi : vielleicht sind die restlichen 700 ja Schwarzarbeiter? 🙂

  3. wuns.-fr- sagt:

    Vielleicht auch – oder weil man schlussfolgern könnte, hier hätten die Brettener Nachrichten mit einer besonderen Art der Öffentlichkeitsarbeit von sich reden gemacht.

  4. spezi sagt:

    „Die Kontrolle der etwa 300 Beschäftigten…“

    Man liest doch immer wieder, dass das Unternehmen um die 1000 Beschäftigte hat.

  5. mm sagt:

    warum? weil das jedes Mal ein „Krampf“ ist?

  6. av sagt:

    Diesen Bericht hätte man man sich getrost ersparen können.

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