Wie die Pforzheimer Zeitung heute meldet „verläßt“ Stadtkämmerin Susanne Weishaar „auf eigenen Wunsch“ das Rathaus. Dies gab die Stadt Pforzheim am Dienstag, zusammen mit der Befürchtung bekannt, dass die Höhe des von der scheidenden Stadtkämmerin angerichteten Derivate-Fiaskos noch höher ausfallen könnte: „aus bislang im Raum stehenden 50 bis 60 Millionen Euro könnte ein Minus von 77,5 Millionen Euro werden„, so die Pforzheimer Zeitung.
Oberbürgermeister Gert Hager dankte indes der Stadtkämmerin „für ihre über viele Jahre geleistete gute Arbeit“. Sie habe in einer schwierigen Zeit bei Umstrukturierungen und Privatisierungen Verdienste erworben und geholfen, Betriebskosten-Defizite des Klinikums und der Stadtbusse abzubauen. Auf die Frage, ob sie bereits eine neue Stelle habe, sagte die scheidende Kämmerin, sie sei in guten Gesprächen.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Paul Metzger wird neuer OB - 1985
- Kostenbewusstsein fehlt - 2003
- Maß verloren - 2004
Wo Politiker sich als besonders kompetent beweisen wollen, entstehen meist Verluste! 🙁
Welche Rolle spielte damals die Oberbürgermeisterin? War sie nicht Mitglied der politischen Partei, die für sich laufend in Anspruch nimmt, in Sachen Wirtschaft wegen ihrer angeblich überragenden Kompetenz die Führungsrolle übernehmen zu müssen?
Sogenannte (Fach-)Frauen
1. Eine Oberbürgermeisterin
und
2. Eine Stadtkämmerin
setzten mal eben öffentliche Gelder im oberen zweistelligen Millionenbereich in den Sand.
Nur alle Fachleute des Brettener Gemeinderates durften es absegnen!
Ja lieber Herr Cizerle, Ihre Warnungen wurden damals allein schon deshalb nicht beachtet, weil Sie leider kein gewählter Volksvertreter waren.
So einfach ist das zu erklären.
„Um am ganz großen weltweiten Finanzrad zu drehen, ließ sich die Verwaltung auch noch das teuflischste aller Finanzmöglichkeiten – das Geschäft mit Derivaten – vom Gemeinderat absegnen.“
Nachzulesen in:
Leserbrief : Finanzaffäre Koch — wie oft noch ?!
nicht veröffentlichter Leserbrief 20.November, 2002
Ich (ein ganz normaler Bürger und kein Stadtkämmerer) habe damals schon vor Derivaten gewarnt, aber niemand wollte das wissen.
Heutzutage werden keine Fehler mehr gemacht und es gibt immer Dankesreden für die vergangene gute Arbeit – auch wenn jetzt unfassbare Schäden entstanden sind.
Pforzheim – ohnehin eine sich in Sachen Straßenkriminalität negativ entwickelnde Stadt – fehlen jetzt gewaltige Summen, ein für die wirtschaftliche und soziale Zukunft desaströser Ausblick. Mit was soll die Stadt ihre Kindergärten, Sozialarbeiter und und und bezahlen?
Gibt es denn keine anderen Konsequenzen als dass sich die Verantwortlichen für die Verzockung einer ganzen Stadt in guten neuen Bewerbungsgesprächen befinden?