Narzissmus

Zum Bericht über den Baustellenbesuch von OB Metzger in der BNN-Ausgabe vom 16. April, sowie zu den Leserbriefen „Großes Straßentheater“ vom 30. April und „Öffentlich vom OB vorgeführt“ vom 22. April :
In Spiegel Online wurde mit heutigem Datum ein Interview mit dem Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer über den Umgang mit Macht, gesundem Narzissmus und die Kunst der Menschenführung veröffentlicht.
Auszug :
Frage SPIEGEL : Was treibt Vorgesetzte, die auf Schwächen und Fehler ihrer Mitarbeiter streng und hart reagieren?
Schmidbauer: […] Es gibt viele pseudostarke Chefs, deren Narzissmus nicht in der Balance ist. Sie geben vor, alles im Griff zu haben, versäumen aber, die richtigen Fragen zu stellen und ihr Team kreativ arbeiten zu lassen. Dadurch entstehen grobe Fehler.

SPIEGEL: Beispielsweise?
Schmidbauer: Das Selbstgefühl solcher Chefs schreit dauernd: „Ich bin grandios, alle anderen sind Flaschen.“ Sie feiern mit der Abwertung der Mitarbeiter dauernd die eigene Stärke, Misserfolge werden auf die Unfähigkeit anderer reduziert, Widersprüche niedergebügelt. Solche Chefs umgeben sich gern mit Schmeichlern, die ihnen auch angesichts von Fehlern dauernd huldigen.

Und im weiteren Verlauf des Interviews, Schmidbauer:
Ein Chef mit einer reifen narzisstischen Struktur kann seine Geltungsbedürfnisse reflektieren, akzeptiert sie aber auch bei seinen Mitarbeitern. Der Unreife hält sich für den Größten und die anderen nicht als Partner bei Problemlösungen. Umgangssprachlich nennen wir Menschen mit unreifen narzisstischen Strukturen „Narzissten“.

BAK: Noch Fragen?
Das gesamte Interview finden Sie auf Spiegel Online

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

10 Antworten zu Narzissmus

  1. urs. sagt:

    Für Vorgesetzte ist das alles natürlich nur psychologischer Erguß?

  2. urs. sagt:

    Viele Menschen, darunter auch Führungspersonen, versuchen laufend, narzisstische Verletzungen ihres Selbstwertgefühls, die ihnen in ihrer Kindheit oder Jugend von zu unzugänglichen oder zu verständnisvollen Eltern angetan wurden, gegeneinander auszugleichen.

  3. kord. sagt:

    Die Arbeit in den Rathäusern ist von „der gläsernen Produktion“ noch sehr weit entfernt.

  4. dr sagt:

    Verwaltungschefs in Rathäusern unterliegen kaum einer wirksamen externen Kontrolle.

    Gelegentlich decken die Medien was auf.

    Ohnehin wissen die Bürger/-innen zu wenig, was alles intern in den Rathäusern abläuft.

  5. Zach. sagt:

    Bürgermeister und/oder Oberbürgermeister können krankhafte Verhaltensmuster in sich tragen.
    Möglich, dass Amtsleiter und andere diese nicht erkennen, weil sie selbst daran leiden. Kann sogar sein, dass sie die Muster erkennen und sie dennoch für gut und erfolgreich halten.

  6. FR.-Now. sagt:

    Nach wie vor

    Führungspersönlichkeiten glauben im Allgemeinen an sich und ihre eigene Propaganda!

    Nur die (abhängig) Beschäftigten verlieren sehr schnell diesbezügliche Illusionen. 🙁

  7. ed./La. sagt:

    Wenn sich der Chef einer Privatfirma (finanziell) übernimmt, geht die Firma unter.

    Ist der Chef Bürgermeister oder Oberbürgermeister in Deutschland, kriegt er wegen guter Schuldner (Steuerzahler) Kredit mit Vorzugskonditionen in gewünschter Höhe. Gemeinde oder Stadt können nicht untergehen.

    Darin liegt eben der feine Unterschied – in den Folgen eines ausgeprägten Narzissmus!

  8. -sol- sagt:

    Alle Menschen benötigen, um zu bestehen,

    eine GESUNDE Menge

    Narzissmus! 🙂

  9. -wilh. sagt:

    Der Psychologie von Führungspersonen zufolge sind die Erwartung und Hoffnung falsch, dass sich diese rational verhalten.
    Irrationales Verhalten ist in öffentlichen Verwaltungen und öffentlichen Unternehmen sowie im Firmenalltag der Privatwirtschaft gang und gäbe.

  10. Jork. sagt:

    Eine Spitzenposition verändert den Menschen.

    Einige gewinnen an Zuversicht, gestehen Fehler ein und hören besser zu. Andere wieder können ein paar Erfolge verzeichnen, und schon glauben sie mehr zu wissen als alle anderen (Mitarbeiter/-innen) und begehen dann verhängnisvolle Fehler.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert