„Ein tolles Konzept, aber …“

Meinung von Bürgern zum Sporgassenprojekt der Stadt
Bretten (ba). Von offener Bewunderung bis zur strikten Ablehnung reichte die Reaktion der Bürger, die sich am Dienstagabend im nicht ganz voll besetzten Ratssaal versammelten, um die Vorstellungen der Verwaltung zur Neugestaltung des Gebiets an der Sporgasse und bei den beiden Schulen zu erfahren.
Keinen Widerstand gibt es offenbar mehr von der Vereinigung Alt-Brettheim, die bisher auf den Erhalt des freien Platzes pochte, weil dort beim Brettener Volksfest Bierzelt und Fahrgeschäfte ihren Platz finden. „Das Konzept gefällt sehr gut. Da könnte man auch an Peter-und-Paul durchaus Möglichkeiten finden“, erklärte Helga Bischoff von der Vereinigung Alt-Brettheim.

Widerstand gegen das Tunnelprojekt kommt dagegen aus dem Schulbereich. Mehrere Rednerinnen, darunter auch die Leiterin der Hebelschule, drückten ihre Sorge aus, dass der Tunnelbau einen geordneten Unterricht für lange Zeit unmöglich machen würde.

„Wenn man sieht, wie lange es in Bretten dauert, einen Kreisel zu bauen, kann sich die Bauzeit für den Tunnel ausmalen“, lautete ein Einwand. Auch aus der Georg-Wörner-Straße kamen kritische Stimmen. „Ein tolles Konzept – aber es betrifft nur einen kleinen Teil der Stadt“, hieß es da. Auch in der Georg-Wörner-Straße seien Schüler vom starken Verkehr gefährdet, doch die Stadtverwaltung habe sich wohl auf den Tunnel eingeschossen.

Der neue, attraktive Platz an der Sporgasse könne womöglich dem Marktplatz Konkurrenz machen, lautete ein Diskussionsbeitrag. OB Metzger hatte zuvor angedeutet, dass der Wochenmarkt künftig auch an der Sporgasse stattfinden könne. Nein, von Konkurrenz könne da nicht die Rede sein, meinte ein anderer. Vielmehr gebe der Plan die Chance, diesen Bereich wieder mit Leben zu erfüllen. Nicht nur Lehrerinnen und Mütter sorgten sich um den Ablauf der Bauarbeiten. Ein Geschäftsmann fürchtete, „dass infolge einer mehrjährigen Bauzeit das Leben in der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz auf Events und Gastronomie reduziert ist und zum Einkaufen nur noch die Filialen der großen Ketten am Stadtrand einladen“. Der Wegfall der Stellplätze an der Sporgasse während des Tiefgaragenbaues werde den Geschäften schweren Schaden zufügen, sagte ein anderer voraus.

Warum der Tunnel schon bei der Apothekergasse enden solle und nicht weiter nach Westen geführt werde, frage ein Bürger. „Wir haben das nicht ausgeblendet. Aber es gibt dort große Grundstücksprobleme und eine sehr dichte Bausubstanz“, erwiderte Oberbürgermeister Metzger.

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