Leserbrief : Ist das Familienförderung?

Leserbrief zur Schließung der Geburtsabteilung in der Rechbergklinik Bretten:
Ich habe im August 2007 unseren Sohn in der Rechbergklinik zur Welt gebracht und habe mich bei den dortigen Hebammen und Ärzten sehr gut aufgehoben gefühlt. Das Engagement der dortigen Mitarbeiter geht über den Standard weit hinaus. Wochen vor und nach der Geburt stehen die Hebammen und Schwestern einem bei allen Fragen zur Seite. Die Atmosphäre in der Geburtsabteilung ist sehr familiär und hilft einem bei der Geburt des Kindes.

Im November dieses Jahres möchte ich unser zweites Kind auch dort zur Welt bringen. Für mich ist es unverständlich, wie eine so gut laufende, beliebte sowie auch notwendige Abteilung geschlossen werden kann. Ich finde es unzumutbar bei Beginn der Geburt noch 20 Kilometer bis nach Bruchsal oder Pforzheim in die nächste Klinik fahren zu müssen. Bereits bei meiner ersten Geburt war ich froh mit einem Blasensprung nach fünf Minuten in der Rechbergklinik zu sein. Bis in eine andere Klinik hätten wir es mit dem privaten Pkw sicherlich nicht geschafft. Auch kommen auf die Familien viele organisatorische Schwierigkeiten zu. Väter und Verwandte müssen einige Kilometer auf sich nehmen, um die Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Gerade wenn noch ältere Geschwister da sind, lässt es sich kaum noch organisieren die Mutter ein- bis zweimal am Tag zu besuchen. Und das soll familienfördernd sein?

Für Kinder, die in Pforzheim oder Bruchsal auf die Welt kommen, muss man auch noch für sämtliche Formulare und Anmeldungen auf das dortige Amt, was wieder viel Zeit in Anspruch nimmt. Hier geht es mal wieder nur um politische Ziele und den ein oder anderen größeren Profit für Einzelne. Die Meinung derer, die tatsächlich die Kinder bekommen, interessiert weiter oben niemand!

Bianca Bauknecht Saalbachstraße 28 Bretten

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