Allee führt zu den Wohnhöfen

Entwurf für das Gondelsheimer Neubaugebiet Schlossbuckel vom Gemeinderat gebilligt
Von unserem Mitarbeiter Arnd Waidelich
Gondelsheim. Einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Neubaugebiet „Schlossbuckel“ absolvierte der Gondelsheimer Gemeinderat. Bei einer Enthaltung von Hans Becker stimmte er dem Bebauungsplanentwurf Schlossbuckel zu. Einstimmig wurde die Offenlage des Entwurfs beschlossen. Er kann von den Bürgern nach Bekanntgabe im Mitteilungsblatt im Rathaus eingesehen werden.
Planer Frank Gericke stellte Details des Planentwurfs vor. Selbst überrascht zeigte er sich von den erheblichen Steigungen in dem hängigen Gebiet, die bis zu zehn Prozent betragen werden. Der Abstand der ersten Baureihe zum Wald werde mindestens 30 Meter betragen. Damit werde ein klarer Abstandsstreifen hergestellt, betonte er. Entlang der Haupterschließungsstraße werde eine Baumallee entstehen.

Die Nebenstraßen werden in Form von so-genannten „Wohnhöfen“ erschlossen. Damit erhofft sich Gericke attraktive Gestaltungsmöglichkeiten ohne übermäßiges Asphaltieren. Dennoch werde es genügend Stellflächen geben, zerstreute er Befürchtungen des Bürgervereins-Sprechers Hans Becker.
Ein Problem sei der Lärm, der von der am Fuß des Baugebiets liegenden Bahnstrecke ausgehe. In deren Nähe werde man insbesondere nachts die Grenzwerte nicht einhalten können. Die Hauseigentümer müssten erheblich in passiven Schallschutz investieren. Wiederum auf Nachfrage von Hans Becker erläuterte Gericke die Entsorgung des Oberflächenwassers, die mit einem ausgeklügelten Zisternen-System erfolge. Als nahezu „nicht wahrnehmbar“ klassifizierte er die zusätzliche Verkehrsbelastung, die das Neubaugebiet in die Bruchsaler und Brettener Straße bringen werde. Bei jetzt schon täglich 5 000 Autos sei das vernachlässigbar.

Bedenken hatte der Hauptamtsleiter bezüglich der engen Festlegungen des Bebauungsplans. Bisherige Erfahrungen lehrten ihn, so Lothar Rapp, dass immer wieder Abweichungen, etwa bei der auf 40 Grad festgelegten Dachneigung, beantragt würden. Er äußerte Bedenken, „dass wir es durchhalten werden, bei diesen Festlegungen zu bleiben“.
Einstimmig billigte der Gemeinderat die Einleitung der vorbereitenden Untersuchungen für die Erweiterung des Sanierungsgebiets Gondelsheim Ost. Bei einer Gegenstimme von Hans Becker erhielt den Auftrag dazu die Stadtentwicklung Südwest. Das Landratsamt wolle die Decke der Brettener Straße erneuern, die Brettener Stadtwerke neue Wasserleitungen legen, informierte Manfred Schleicher. Er hatte für den befangenen Bürgermeister die Sitzungsleitung übernommen. Diese Gelegen-heit wolle man nutzen, um die Gehwege neu zu gestalten. Die Gemeinde könne sich einen Beitrag zur Finanzierung erhoffen, wenn die Aufnahme des Gebiets in das Landessanierungsprogramm gelinge.

Befürchtungen von Hans Becker, die Erweiterung des Gebiets könne negative Auswirkungen auf das bisherige Sanierungsgebiet Gondelsheim Ost haben, erwiesen sich schnell als unbegründet. Lothar Rapp berichtete von einer fast nicht existenten Akzeptanz der Bewohner im bisherigen Sanierungsgebiet. In zwei Jahren seien von möglichen zwei Millionen Euro lediglich 30 000 Euro für private Investitionen abgeschöpft worden. Den Planungsauftrag für die Neugestaltung der Gehwege erhielt das Bruchsaler Architekturbüro Nohe und Vogel.

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7 Antworten zu Allee führt zu den Wohnhöfen

  1. IDR- sagt:

    Durchschaubarkeit bei der Befangenheit ist unumgänglich.

  2. -Ull.Kais.- sagt:

    Was hat es mit der Befangenheit des Gondelsheimer Schultes auf sich?

  3. uwe sagt:

    Metzgerteich: (Strassenverkehr B35) Luft

    Schlossbuckel:(starker Zugverkehr) Lärm

  4. uwe sagt:

    Wozu werden eigentlich bei abnehmenden Bevölkerungszahlen immer neue Baugebiete – in Ortslagen, welche lärm- und luftbelastet sind – ausgewiesen?

  5. dr sagt:

    Auf der Strecke!

  6. opt- sagt:

    „Für den befangenen Bürgermeister“ – Rupp (SPD) –

    Wo bleibt die Transparenz für die Leser?

  7. mm sagt:

    Herr Bürgermeister Rupp scheint recht häufig „befangen“ zu sein, wenn es um neue Baugebiete geht! Was steckt dahinter? Vielleicht ein weiteres Mal „Bewährt, aber vielleicht nicht ganz korrekt“??

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