Erschließung in Etappen

Gondelsheimer Rat beschließt Baugebiet „Schlossbuckel“
Wall und Wand zum Schutz gegen den Lärm
Gondelsheim (wai). Bedenken und Anregungen zum Bebauungsplan „Schlossbuckel“ hat der Gemeinderat Gondelsheim beraten und gegen die Stimmen der Fraktion des Bürgervereins beschlossen. Vor zahlreichen Zuhörern hatte Hans Becker die Ablehnung der Fraktion des Bürgervereins mit der Befürchtung begründet, das entstehende Baugebiet könne beim Bau einer Bahnuntertunnelung komplett abgeschnitten werden. Für den Bürgerverein könne beides nur als Junktim kommen. „Schlossbuckel“ und Unterführung werde vom Bürgerverein immer zusammen verfolgt.
Bürgermeister Markus Rupp versuchte deutlich zu machen, dass die Zustimmung keineswegs einen Widerspruch zu den Positionen des Bürgervereins bedeute. Rupp betonte mehrfach, dass eine komplette Erschließung des „Schlossbuckels“ ohne eine Lösung für den Bahnübergang ausgeschlossen sei: „Wir dürfen selbstverständlich nicht so planen, dass eine Anbindung des Schlossbuckels nicht mehr möglich wäre.“ Die Erschließung könne nur abschnittsweise erfolgen und parallel dazu müsse die innerörtliche Anbindung des Baugebietes kommen. Dieses Problem werde allerdings nicht mit dem Bebauungsplan gelöst, sondern mit einem dem Bebauungsplan übergeordneten Planfeststellungsverfahren. Unterstützung erhielt Rupp vom planenden Architekten Frank Gericke. „Wir kriegen diesen Plan nicht rechtsfähig, so lange wir nicht nachweisen können, dass eine andere Anbindung als die bestehende kommt.“ Entlang der Bahnlinie werde für die Bewohner des zukünftigen Baugebiets alternierend ein Wall und eine Wand Schutz gegen den Lärm der Bahn bringen.

Wegen der Waldumwandlung oberhalb des alten Kirchturms war eingangs in der Fragestunde abermals die Befürchtung geäußert worden, durch die Rodung solle das Baugebiet vergrößert werden. Rupp betonte jedoch, dass die Gemeinde die Planungshoheit habe. Mit der Gemeinde werde es keine Erweiterung des Baugebietes geben. Gericke bekräftigte diese Position. Wegen des geforderten Abstandes zum Waldrand habe es sogar einiger Umplanungen des Bebauungsplanes bedurft.
Mit einer Verdichtung der Bauweise sei es gelungen, die ursprüngliche Zahl an Bauplätzen zu halten. Der Blick auf das Mausoleum werde durch die Bebauung nicht behindert. Eine schneisenartige Grünanlage zwischen Schloss und Mausoleum werde dafür sorgen. Damit werde man den Belangen des Denkmalschutzes gerecht, hieß es.

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6 Antworten zu Erschließung in Etappen

  1. H.U. sagt:

    Man kann den obigen Kommentaren nichts hinzufügen. Es ist aberwitzig, was an Fläche verbraucht wird, Fläche unserer Heimat. Wenn es so weiter geht, ähnelt der Kraichgau dem Ruhrpott, zerfließende Stadtgrenzen.

  2. V-Am sagt:

    Und dann noch in einer vom Bahn-Lärm so stark belasteten Gegend.

  3. äth. sagt:

    Die Kernfrage muß anders lauten.
    Wer und was brauchen ein weiteres Baugebiet in Gondelsheim?

  4. -wilh. sagt:

    Es ehrt die Fraktion Bürgerverein, wenn sie vorab das Baugebiet nach dem Bau eines Bahntunnels für abgeschnitten erklärt.
    Der Hinweis ist nicht zu entkräften!

  5. BAK sagt:

    siehe dazu auch :
    „Flächenverbrauch steigt weiter“
    Umweltministerium kritisiert kurzsichtige Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten

    „Wetteifern mit billligem Bauland“
    Flächenverbrauch im Südwesten steigt wieder – Umdenken gefordert

    „Mehr Grundstücke für weniger Bauwillige?“

    Interkommunale Konkurrenz bei Neubaugebieten befürchtet

  6. mm sagt:

    und es geht lustig weiter : ein Baugebiet nach dem anderen wird ausgewiesen! Trotz nachgewiesenem Rückgang der Bevölkerungszahlen versucht jede Gemeinde noch den „letzten Bauwilligen“ zu ködern. Ja wo leben die Herren Bürgermeister eigentlich, in einer anderen Realität ? Hören sie die verzweifelten Appelle von Frau Gönner zum Flächensparen nicht? Oder sind sie die wirklich bösen Jungs, denen wir Flächenverbrauch und damit Klimawandel, Umweltkatastrophen etc. zu verdanken haben ?
    Vielleicht könnte sich der eine oder andere einmal hier dazu äußern …

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