Bretten will Blumen am Muttertag liefern lassen

In Gaggenau und Gernsbach dürfen Geschäfte öffnen
Von unserem Redaktionsmitglied Rainer Haendle
Bretten/Gernsbach. Nach der juristischen Niederlage im Streit um die Ladenöffnung am Muttertag will der Brettener Oberbürgermeister Paul Metzger (CDU) jetzt mit einem Trick doch noch den Blumenverkauf an diesem Pfingstsonntag ermöglichen. Mit der Hilfe von Freiwilligen etwa von der Jugendfeuerwehr oder den Pfadfindern will er einen Lieferservice für die betroffenen Geschäfte organisieren. Die Verkaufsräume müssten jetzt zwar geschlossen bleiben, so Metzger gegenüber den BNN, doch die Belieferung der Kunden sei auch am Pfingstsonntag rechtlich zulässig.

Dem inzwischen auch als Blumen-Rebell titulierten Rathaus-Chef schwebt dabei vor, dass die Kunden vor die geschlossenen Geschäfte kommen und dort mit Hilfe der Freiwilligen versorgt werden. Entsprechende Plakate habe er bereits in allen Blumengeschäften, Bäckereien und Konditoreien der Stadt aufhängen lassen, sagt der streitbare Oberbürgermeister. Wie berichtet, ist Baden-Württemberg das einzige Bundesland mit einem strengen Ladenöffnungsverbot am Muttertag. Ausflugsorte, Kur- und Erholungsgebiete dürfen allerdings Ausnahmen erlassen. In Gaggenau führt dies zu der absurden Situation, dass der Blumenverkauf in Bad Rotenfels und der Kernstadt erlaubt, in den anderen Stadtteilen aber verboten ist. Auf diese Entscheidung des Gemeinderats reagierte das benachbarte Gernsbach als Luftkurort nun ebenfalls mit der Freigabe des Blumenverkaufs.

Der Blumenstreit hat zumindest dafür gesorgt, dass der Muttertag in aller Munde ist. Die Mütter haben aber manchmal ganz andere Wünsche als Blumen. Auf eine entsprechende Frage der Zeitschrift „Leben & erziehen“ antworteten 24 Prozent der Mütter „Ausschlafen dürfen“. Weitere 21 Prozent sehnen sich nach „mehr Anerkennung meiner Arbeit“.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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8 Antworten zu Bretten will Blumen am Muttertag liefern lassen

  1. Crixius sagt:

    An

    -fc- am 7. Mai, 2008 10:30
    Mit Steuergeld bezahlte Wahlbeamte, Behörden, Gerichte etc. betreiben höchstmögliche, punktgenaue Werbung für eine bestimmte Klientel – und keiner geht dazwischen!
    Sind wir schon alle verrückt geworden?

    Nein, nicht verrückt.
    Viele wollen nicht aufwachen. Das ist das Problem.

  2. -Ger.-Luk.- sagt:

    BNN vom 17. April 2008 – Öffentliches Interesse an Blumen zum Muttertag

    „Die Zustimmung von kirchlicher Seite liege jedenfalls vor, berichtete er dem Gemeinderat. Sowohl Dekanin Gabriele Mannich wie auch Stadtpfarrer Engelbert Baader hätten großes Verständnis dafür geäußert, wenn die Blumengeschäfte am Muttertag geöffnet wären.“

    Also – dran bleiben!

  3. -Must- sagt:

    Dekanin Gabriele Mannich wie auch Stadtpfarrer Engelbert Baader sollten eigentlich ehrenamtliche Helfer aus dem Bereich ihrer Kirche für diesen einzigartigen Lieferservice begeistern können.

  4. Pet. Wag. sagt:

    „Mit der Hilfe von Freiwilligen etwa von der Jugendfeuerwehr oder den Pfadfindern will er einen Lieferservice für die betroffenen Geschäfte organisieren.“

    Ich hätte da einen zusätzlichen Vorschlag: Die evangelische und katholische Kirche in Bretten könnten weitere ehrenamtliche Floristen-Helfer (z. B. Messdiener) für diese schöne Aufgabe zur Verfügung stellen.

  5. -fc- sagt:

    Mit Steuergeld bezahlte Wahlbeamte, Behörden, Gerichte etc. betreiben höchstmögliche, punktgenaue Werbung für eine bestimmte Klientel – und keiner geht dazwischen!
    Sind wir schon alle verrückt geworden?

  6. Crixius sagt:

    Nein, darum geht es nicht.

    Hier werden über die Sachen diskutiert, über die die Politiker lachen.

    Ihr seit beschäftigt.
    Das ist der ganze Sinn.
    Schau doch mal ab Minute 5:15 was Helmut Kohl darüber sagt.

    Ob ihr mit dem Muttertag gewinnt oder verliert ist egal.
    Man hat euch mit was völlig unsinnigen beschäftigt.

    Das ist der Sinn !

  7. mm sagt:

    inzwischen dürfte es jedermann/frau kapiert haben, um was es in diesem lächerlichen Spektakel geht : Paul Metzger, der kleine König von Bretten, gegen den Rest der Welt. Während man über ihn nur noch lachen kann, stellt sich die Frage, wie stark und nachhaltig er die Stellung der Dienstaufsichtsbehörde, das Regierungspräsidium in Karlsruhe, sowie die Person des Regierungspräsidenten damit beschädigt. Metzger, der nur noch wenige Monate Amtszeit hat, scheint sämtliche Hemmungen und Skrupel, falls er jemals solche hatte, fallen zu lassen. Interessant ist deshalb an der ganzen Posse nur noch, wie die Antwort auf Karlsruhe darauf ausfallen wird.

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