Vier Videokameras sollen den Vandalismus stoppen

Große Hoffnungen in Anlage an der Haltestelle Mitte
Ein deutlicher Zuwachs an SicherheitVon unserem Mitarbeiter Arnd Waidelich
Bretten. Die Zeichen von Vandalismus sind an der Stadtbahnhaltestelle Mitte unübersehbar: Überall zerstörte Glasscheiben, obwohl zentimeterdick in Sicherheitsausführung gefertigt. Kaum sind die Scheiben ausgetauscht, werden sie erneut Ziel von Attacken. Dem wollen die Stadt und die Verkehrsbetriebe nun Einhalt gebieten. Gestern nahmen OB Paul Metzger und der KVV-Geschäftsführer Walter Casazza eine mit vier Kameras ausgestattete Video-Schutzanlage in Betrieb. „Die Versicherung hat uns die gelbe Karte gezeigt“, meinte Metzger. Auf insgesamt 150 000 Euro hätten sich mittlerweile allein an dieser Stadtbahnhaltestelle die Schäden summiert. Angesichts dieser Summe habe die Versicherung die weitere Begleichung von Schäden von der Installation einer Video-Überwachung abhängig gemacht. Metzger verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, „dass die Randale dadurch endlich nachlässt“. Die Investitionen von 26 000 Euro teilen sich Stadt und Verkehrsbetriebe.

Es handele sich um eine von bis jetzt drei Pilotanlagen. In einem halbjährigen Probelauf wolle die AVG Erfahrungen sammeln. Die Erfahrungen aus den beiden bisher schon betriebenen Anlagen zeigten, so informierte Casazza, dass von ihnen eine hohe Präventionswirkung ausgehe. Wo die Videoüberwachung schon installiert ist, seien keine Akte von Vandalismus mehr zu beobachten. Die Überwachung der Haltestelle werde im Januar zusätzlich verstärkt durch Kontrollen einer Sicherheitsfirma.

Casazza sah die Kameras als einen Teil der gesamten Aufrüstung der AVG. In fünfzig Wagen seien ebenfalls schon Videoanlagen installiert. Mit ihnen sollen nicht nur die Schäden von jährlich 400 000 Euro minimiert werden, sondern Fahrgäste auch vor Pöbeleien und Angriffen geschützt werden.
Von Datenschützern vorgebrachte Bedenken könne er nicht teilen, meinte Paul Metzger. Es handele sich um eine Ringspeicheranlage, in der die Aufzeichnungen nach 72 Stunden automatisch überschrieben werden, ergänzte Walter Casazza. Ausgewertet werden die Aufzeichnungen nur, wenn ein konkretes Vorkommnis vorliegt. Sofern nicht irgendwelche Täter ausfindig gemacht werden müssen, würden die Bänder wieder gelöscht. Die Bestimmungen der Datenschutzgesetze sowie die Persönlichkeitsrechte von Kunden und Mitarbeitern würden sorgfältig beachtet. Die Auswertung der Aufzeichnungen erfolgt auf einem PC ohne Netzwerkanbindung. Eine Online-Überwachung sei damit ausgeschlossen, versicherte Casazza.

Schon am Tage der Inbetriebnahme zeigten sich die Fahrgäste sichtlich erleichtert über die Installation. Astrid Kemter, die selbst schon am Brettener Bahnhof Zeugin von Randale geworden war, empfand die Installation als einen deutlichen Zuwachs an Sicherheit, „insbesondere für Frauen, die abends in der Dunkelheit unterwegs sind.“

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