LBBW verlangt Landesbürgschaft

Risiken belaufen sich auf 43 Milliarden Euro
Leipzig/Dresden (BNN/dpa). Die Folgen aus der US-Hypothekenkrise für die angeschlagene sächsische Landesbank sollen nach einem Zeitungsbericht größer sein als bisher bekannt. Das Risikopotenzial bei der Sachsen LB soll sich nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ mittlerweile auf 43 Milliarden Euro belaufen. Daher verlange die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) für die vereinbarte Übernahme der Sachsen LB eine Landesbürgschaft von 4,3 Milliarden Euro, schreibt die Zeitung. Anderenfalls werde die Bank nicht übernommen. Unterdessen sind die Gespräche für die Neuausrichtung der angeschlagenen WestLB in die heiße Phase gegangen. Die Spitzen der in Nordrhein-Westfalen regierenden CDU/FDP-Koalition kamen gestern zusammen, um über Zukunftsmodelle für die Bank zu diskutieren.
In der vergangenen Woche war bei der SachsenLB noch von einer Bürgschaft im Umfang von einer Milliarde Euro die Rede. Die Risiken resultieren den Angaben zufolge vor allem aus Verpflichtungen auf dem ins Trudeln geratenen amerikanischen Hypothekenmarkt, die in Zweckgesellschaften der Dubliner Landesbank-Tochter stecken.

Die entscheidenden Gespräche zum Verkauf Sachsen LB an die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) werden voraussichtlich an diesem Wochenende geführt, sagte der Sprecher des sächsischen Finanzministeriums, Burkhard Beyer, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestätigte unterdessen Gespräche zwischen Sachsen LB, LBBW, Bundesbank und BaFin.
In Stuttgart wurde lediglich auf frühere Äußerungen verwiesen, wonach die LBBW nichts tun werde, was ihre Bilanz nachhaltig negativ belasten würde. Die größte deutsche Landesbank musste Ende November selbst eine Belastung von 800 Millionen Euro als Folge der US-Hypothekenkrise einräumen.

Die sächsische Landesbank war im Eilverfahren Ende August an die LBBW verkauft worden, nachdem sie durch riskante Geschäfte ihrer irischen Tochter auf dem US-Hypothekenmarkt in Bedrängnis geraten war und vor der Schließung stand. Definitiv ist die Übernahme noch nicht.

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2 Antworten zu LBBW verlangt Landesbürgschaft

  1. -rl- sagt:

    So lange das eigene Geld nicht betroffen ist, bleibt alles „überschaubar“.
    Nur für die Steuerzahler ist das nicht überschaubar.

    Nach der PISA-Studie bleibt das auch so.

  2. mm sagt:

    das nennt Herr Oettinger also „überschaubar“ !
    Siehe Artikel vom 30.11.2007 „Oettinger: Risiken bei der LBBW sind überschaubar
    Erst 1 Milliarde, dann 4,3 und am Ende zahlt der dumme Bürger die Zockerschulden der Topmanager dann vollständig, die gehen mit einer millionenschweren Abfindung …… zur nächsten Bank.

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