Ansprechende Architektur mit kostenmäßiger Punktlandung

Neues Firmengebäude für das Brettener Software-Unternehmen Gillardon in der Edisonstraße fertig gestellt:
Bretten. (ch) Eine schöne, ansprechende Architektur, der die vorgehängte Glasfassade die gewünschte Transparenz verleiht, kennzeichnet das neue Gebäude der Brettener Firma Gillardon AG financial Software in der Edisonstraße 2 am Brettener Rechberg, das bereits Ende August bezogen wurde. Am 17. Oktober soll die Einweihung stattfinden. Die stadteigene Kommunalbau GmbH Bretten hat das Gebäude errichtet und vermietet es an Gillardon. Entwurf und Ausführungsplanung für den farblich in die Umgebung eingepassten zweiflügeligen Bau stammen vom Architekturbüro Dill+ Häuf (D+H) aus Bretten/Mühlacker, das im Auftrag der städtischen Gesellschaft tätig wurde.

Oberbürgermeister Paul Metzger zeigte sich sehr erfreut über die Fertigstellung des attraktiven Bürokomplexes. Nur durch das Engagement der Stadt Bretten beziehungsweise der Kommunalbau GmbH sei es letztendlich gelungen, mit der Brettener Traditionsfirma Gillardon ein wichtiges Dienstleistungsunternehmen am Standort Bretten zu halten und die betroffenen 250 Arbeitsplätze in Bretten zu sichern, betonte der OB.

Auf rund 5.000 Quadratmetern Nutzfläche und zwei Etagen entwickelt der Branchenspezialist für die Finanzwirtschaft künftig hochwertige Softwaresysteme für die Bereiche Kundenberatung, und Financial Planning, Produktkalkulation und Gesamtbanksteuerung. „Wir hatten die genauen Flächenvorgaben der in München beheimateten Muttergesellschaft MSG unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten in einen Rahmen zu bringen, der einen multifunktionalen, flexiblen und den entsprechenden Tätigkeiten angepassten Ablauf gewährleistet“, formuliert Architekt Siegfried Häuf die Aufgabenstellung. Konkret: Für die vorerst am neuen Firmenstandort vorgesehenen rund 250 Mitarbeiter mussten nutzerspezifische Räumlichkeiten entworfen werden, darunter Seminar- und Schulungsräume, firmeneigene Bibliotheken und – in der oberen Etage – eine Cafeteria.
Zugleich wurde das Gebäude so ausgelegt, dass es bei Bedarf später sowohl am West-, als auch am Nordflügel um ein Stockwerk erhöht werden kann. Zuvor war jedoch – wegen des im Brettener Süden ursprünglich vorhandenen Sumpfgeländes – eine Pfahlgründung notwendig, um darauf das Gebäude zu erstellen. Neben Dill+Hauf waren für den haustechnischen Bereich das Brettener Ingenieurbüro Häuf Ingenieurberatung und – für die Tragwerksplanung – die Ingenieurbüros Riedel aus Schwieberdingen sowie Fritz aus Bretten am Bau beteiligt.
Zur besseren Veranschaulichung entwickelten Dill+Hauf ein SD-Modell des Gebäudes, das es ermöglichte, auf einem großen Bildschirm im eigenen Medien-räum die Entscheidungsträger von Bauherrin und Mieter bereits in der Entwurfsphase virtuell durch das Gebäude zu führen. „Wenn die Auftraggeber bereits in diesem Stadium das Gebäude wie aus einem Hubschrauber von allen Seiten betrachten und die Innenräume erleben können, verkürzt das die Entscheidungszeit enorm“, stellt Siegfried Häuf fest.

Die größte Herausforderung bei dem Projekt war nach seinen Worten, in einem klar vorgegebenen Kostenrahmen wirtschaftlich zu planen und zu bauen bei gleichzeitiger Verwirklichung einer unter Renditegesichtspunkten ansprechenden Architektur. Wie erfolgreich das Architekturbüro dabei war, zeige nicht nur die „kostenmäßige Punktlandung“, bei der „die Kosten sogar leicht unterschritten“ wurden, sondern auch die Tatsache, dass der bereits beim ersten Spatenstich im März 2006 fixierte „Fertigstellungstermin punktgenau eingehalten“ worden sei. „Es ist also doch möglich, mit sorgfältigen Planungen, guten Leistungsverzeichnissen sowie sorgfältigen Projektuntersuchungen prognostizierte Zahlen, Bauzeiten und Kosten einzuhalten“, zieht Architekt Jürgen Dill als Fazit. Die Zusammenarbeit mit Bauherrin und Mieter bezeichnet Dill rückblickend als „äußerst angenehm und sehr fair.“ Insgesamt sei das Bauvorhaben „sehr gut gelaufen“.

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12 Antworten zu Ansprechende Architektur mit kostenmäßiger Punktlandung

  1. -nz- sagt:

    „Wir hatten die genauen Flächenvorgaben der in München beheimateten Muttergesellschaft MSG unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten in einen Rahmen zu bringen, der einen multifunktionalen, flexiblen und den entsprechenden Tätigkeiten angepassten Ablauf gewährleistet”,…

    Wenn eine Muttergesellschaft später anders entscheidet, dann ist möglicherweise alles weg. Als Mieter ist das noch viel einfacher als Immobilienbesitzer und die Kommunalbau hat die „nutzerspezifische Räumlichkeiten“ am Hals.
    Beispiele über die Entscheidungen der Mutterkonzerne gibt es zuhauf – hier nur drei: Federal Mogul, Menzolit, Pfizer etc.etc.
    Und die Oberbürgermeister sind jeweils bei den Konzernen mit ihrer „Verhandlungsbereitschaft“ mit Glanz und Gloria abgeblitzt – manchmal wurden sie in der Zentrale nicht einmal empfangen…

  2. hjb sagt:

    Ich könnte mir vorstellen, dass es vergleichsweise zukünftig Beteiligten um Einfluss, Spezlwirtschaft und Pfründenverteilungsmöglichkeiten geht.

  3. ulf. sagt:

    Wenn das nicht zutrifft, dann wurde Steuergeld doch in den Sand gesetzt.

    Ähnlich äussern sich die Kommentatoren unter 1 . und 2.

  4. Zach. sagt:

    Der 7. Kommentar ist zu liebenswürdig, weil sein Verfasser davon ausgeht, dass die Miete wohl die Höhe einer Kapitalmarktrendite erreichen wird.

    Es ist nicht davon auszugehen, sondern das muss so sein.

  5. kord. sagt:

    Mir – dem Steuerzahler – wird doch niemand die Baukosten und die Miethöhe „des attraktiven Bürokomplexes“ mitteilen.

  6. -A-H. sagt:

    Ich gehe davon aus, dass die Mieteinnahmen für ein solches Bauobjekt mindestens einer entsprechend zu erzielenden Rendite am Kapitalmarkt in gleicher Größenordnung entsprechen.

  7. B-L sagt:

    Diese Art von städtischer Förderung halte ich für wettbewerbsverzerrend, vielleicht sogar für wettbewerbsfeindlich.

  8. v/Z sagt:

    Was halten die übrigen Brettener Gewerbetreibenden eigentlich von der Brettener Wirtschaftsförderung durch die städtische Kommunalbau?

  9. J-N sagt:

    Wenn die Stadt Bretten beziehungsweise die Kommunalbau GmbH an der Firma Gillardon beteiligt wären, dann könnte man sich eventuell mit dem Zitat von Herrn OB Metzger im 1. Kommentar anfreunden.

  10. wf sagt:

    Das Engagement einer Kommune hält eine Firma in der Stadt und sichert 250 Arbeitsplätze derselben.
    Ich war bisher der Meinung, dass über den Standort sowie die Anzahl von Arbeitsplätzen immer noch der jeweilige Chef oder die jeweilige Chefin einer Firma entscheiden.

  11. mm sagt:

    Was hat die Punktladung mich als Steuerzahler jetzt aber gekostet ?
    Welchen Einfluß auf die Entscheidung zum Bau durch die Kommunalbau hatte die Mitgliedschaft der Inhaberin Gillardon im Gemeinderat ? Dass sie bei der Abstimmung den Saal verließ, war doch eher aus Scham vor dem Publikum ??

  12. Za. sagt:

    Nur durch das Engagement der Stadt Bretten beziehungsweise der Kommunalbau GmbH sei es letztendlich gelungen, mit der Brettener Traditionsfirma Gillardon ein wichtiges Dienstleistungsunternehmen am Standort Bretten zu halten und die betroffenen 250 Arbeitsplätze in Bretten zu sichern, betonte der OB.

    Ist es kommunale Aufgabe einer Stadt, für eine Firma ein Betriebsgebäude mit öffentlichen Geldern – zu welchem Preis – zu bauen und es – zu welcher Miete – der Firma zu überlassen?

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