Elite-Uni verzeichnet einen Bewerber-Ansturm

Studiengebühren sorgen nicht für einen Einbruch
Von unserem Mitarbeiter Frank von Bebber
Karlsruhe/Ulm/Konstanz. Baden-Württembergische Universitäten melden für das kommende Wintersemester einen Ansturm von Bewerbern: An der Uni Karlsruhe stieg die Zahl der an einem Studienplatz Interessierten im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 11 200. Eine Uni-Sprecherin nannte gestern die Ernennung zur Elite-Universität als einen möglichen Grund für den großen Andrang an der Fridericiana.

Die Karlsruher Universität hatte im vergangenen Herbst mit der Ernennung zur Elite-Uni für internationale Schlagzeilen gesorgt. Neben einem warmem Geldregen von knapp 100 Millionen Euro aus dem Geldtopf der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern für die Karlsruher Hochschule ist die Auszeichnung nun auch bei den jungen Studenten ein wesentliches Kriterium bei der Wahl ihres Studienortes. Als Wegweisend gilt auch der vereinbarte Zusammenschluss von Forschungszentrum Karlsruhe und Universität zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Auch die Universitäten Hohenheim, Konstanz und Ulm berichteten auf Nachfrage von einem Plus an Bewerbern von zwölf bis 16 Prozent. Überall hieß es, ein erwarteter Einbruch nach Einführung der Studiengebühren sei ausgeblieben. Die Prorektorin der Uni Hohenheim, Ute Mackenstedt, sagte, qualitativ hochwertige Studienangebote hätten offenbar überzeugt. Auch der neue Bachelor-Abschluss werde von den Abiturienten gut angenommen.

An der Uni Hohenheim haben sich bislang 7 418 Frauen und Männer beworben, das ist ein Zuwachs von 16 Prozent. Auf Interesse stießen hier nicht nur die Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaften, sondern auch der neue Studiengang „Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie“. In Ulm konkurrieren in sechs zulassungsbeschränkten Fächern 3 510 Bewerber (plus 15,5 Prozent) um 349 Plätze. „Alle Zahlen steigen“, hieß es.
Renner sind hier die Fächer Wirtschaftswissenschaften und Molekulare Biologie. In Ulm und Konstanz machten die zuständigen Uni-Mitarbeiter auch auf die wachsende Zahl von Mehrfachbewerbungen aufmerksam. Wegen der gestärkten Selbstauswahl der Hochschulen bewerben sich Abiturienten anders als früher häufig bei mehreren Universitäten, damit sie am Ende nicht ohne eine Zusage dastehen. Darum gebe es sicher viele Doppel- und Dreifachbewerbungen, hieß es in Konstanz, wo die Bewerberzahl um zwölf Prozent auf rund 11 500 stieg – für rund 2 000 Plätze. Die Universität Mannheim meldete 14 000 Bewerbungen und sprach von einen hohen Niveau auf dem Vorjahresstand.

Aus Stuttgart, Freiburg, Heidelberg und Tübingen lagen zunächst keine Zahlen vor. Für viele Studiengänge ohne beschränkte Zulassung läuft die Einschreibefrist noch.

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Eine Antwort zu Elite-Uni verzeichnet einen Bewerber-Ansturm

  1. mm sagt:

    Darauf reagiert die Stadt Bretten mit der Ansiedelung zweier neuer „Känguru“-Uni’s. Echt clever und bestimmt eine Alternative für alle, denen die Sonne schon in good old Germany das Gehirn im Kopf gedünstet hat.

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