Karlsruhe/Stuttgart (cz). Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger stellt sich im Streit um Französisch als erste Pflichtfremdsprache an den Gymnasien entlang der Rheinschiene demonstrativ vor seinen Kultusminister Helmut Rau.
In seiner Antwort auf einen offenen Brief betroffener Eltern äußerte er zwar Verständnis für ihre Sorgen, verteidigte zugleich aber die Konzeption des Kultusministeriums. Die Grundschüler in der Rheinschiene Französisch lernen zu lassen, sei eine Entscheidung für die Sprachvielfalt, aber keineswegs gegen die englische Sprache. Die Befürchtung, dass die Kinder bei einem Schulwechsel den Anschluss verlieren könnten, wies er ab: „Schulische Stütz- und Fördermaßnahmen sowie Einzelfallregelungen wie Nachlernfristen stellen sicher, dass der Wechsel möglich bleibt“, schreibt Oettinger und warnt vor Schwarzmalerei.
Mit großer Enttäuschung und scharfer Kritik hat die Elterninitiative „freie-sprachwahl.de“ auf Oettingers Antwort reagiert. „Wir können den Ministerpräsidenten nur auffordern, seinen Kultusminister zu entlassen“, so ihr Resümee. Rau habe die Rechte der Eltern mit Füßen getreten und die Bevölkerung auf drastische Weise hintergangen.
Unvermeidlich aber vorgeschrieben
Hier wird hauptsächlich den Eltern gezeigt, wer das absolute Sagen in der Schulpolitik (noch) hat: Herr Rau.